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"Mit halber Kraft kann das so kommen"

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MSV Duisburg: "Mit halber Kraft kann das so kommen"
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Der MSV kassiert am Freitagabend eine deutliche 0:3-Packung beim SV Wehen Wiesbaden. Am Dienstag gegen Holstein Kiel ist Wiedergutmachung angesagt.

Ach, dieser verflixte siebte Spieltag. Nach sechs Partien ohne Niederlage in der Dritten Liga musste der MSV am Freitagabend erstmals mit leeren Händen vom Platz trotte(l)n. Vor 3052 Zuschauern, davon sicher mehr als die Hälfte aus Duisburg, verlor die Mannschaft von Ilja Gruev beim SV Wehen Wiesbaden satt mit 0:3 (0:1).

Der MSV nutzte seine Chancen schlecht. Der Tabellenelfte setzte stets zum richtigen Zeitpunkt die Wirkungstreffer. Am kommenden Dienstag, daheim gegen Holstein Kiel muss der Noch-Spitzenreiter die Beule aus dem Blech klopfen. Zlatko Janjic sprach von einer Niederlage zum richtigen Zeitpunkt: „Wenn man mit halber Kraft spielt und den Kampf nicht annimmt, dann kann das schon mal so kommen.“ Auch Kingsley Onuegbu hat sich für Dienstag was vorgenommen: „Gegen Kiel müssen wir uns wieder auf ein körperbetontes Spiel einstellen.“ Genau diesen Körperkontakt mochten die Zebras gar nicht. Ilja Gruev war vor allem eins: Enttäuscht. Seine einfache Bilanz der Partie: „Der Gegner hat seine Chancen genutzt. Wir nicht.“ Was ein bisschen ins Grübeln bringt, es war nicht das erste Mal, dass über der Umgang mit den eigenen Möglichkeiten zu hadern war.

Bröker im offensiven Mittelfeld Als der MSV vor mehr als zwei Jahren zum letzten Mal im schnuckeligen Stadion des SV Wehen Wiesbaden vorbeischaute, war Feiertag. Leichten Herzens und mit vom Feiern schweren Beinen schenkte der damalige Aufsteiger aus Duisburg die Punkte her. Gestern war Arbeitstag, ein richtig dunkelgrauer sogar. Die geringe Mühe ohne jeden Lohn tat deutlich mehr weh. Dem Tabellenführer gelang es nie, in das Kleid eines Favoriten zu schlüpfen. Trainer Ilja Gruev hatte einmal mehr an der Mechanik geschraubt. Andreas Wiegel bekam nicht einmal ein Trikot. Thomas Bröker rückte ins offensive Mittelfeld. Weil auch besondere Ortskenntnisse offenbar nicht gefragt waren, musste Tim Albutat, der mal in Wehen groß geworden ist, für Baris Özbek auf die Bank.

Gegen die lange biedern Hausherren suchte der MSV nach vorsätzlichen Balldiebstahl im Mittelfeld. Danach sollte es schnell auf den Flügel gehen. Nicht der schlechteste Plan. Nach 13 Minuten kam so Tugrul Erat frei vors Tor. Sein Abschluss erinnerte freilich unliebsam ans Chancensterben beim 1:0 gegen Bremen II. Der MSV war schließlich nicht als Tester von Torwarthandschuhen ins Hessische gereist. Erat hatte in der 18. Minute erneut gute Aussicht aufs Tor, brachte den Ball aber nach schöner Vorarbeit von Bröker nicht entschlossen genug ins Zielgebiet.

Freistoß nach „dummem Foul“ Noch bestand kein Grund zur Sorge. Indes hatte Ilja Gruev vor dem Spiel nicht umsonst aus gutem Grund vor den Qualitäten der Hausherren bei Standardsituation gewarnt hätte. Ein Freistoß von der linken Strafraumseite zwang die MSV-Abwehr erstmals zu erhöhter Wachsamkeit. Dann verhalf Kevin Wolze mit einem „dummen Foul“ (Ivo Grlic) an David Blacha Wehen zur Mutter aller Standardsituation. Steven Ruprecht verwandelte, auch wenn Torhüter Mark Flekken sich die richtige Ecke ausgesucht hatte. Flekken war dann kurz vor der Pause noch einmal gefragt, als er gegen Philipp Müller im direkten Duell parierte. Gleich nach der Pause rettete der Keeper gegen David Blacha.

In der 62. Minute half dann alles Torwartkönnen nichts. Stephane Mvibudulu klopfte im Anschluss an eine Ecke die Kugel frei und unbedrängt oben rechts ins Netz. Gruev rüstete erneut nach, brachte nun auch Kingsley Onugebu für Thomas Bröker, der vor allem anwesend war. Seine Kopfballchance kurz vor dem Wechsel verwandelte er in eine dankbare Gelegenheit zur Flugschau für Torwart Markus Kolke. Blass wie die Streifen auf dem Trikot blieb auch Angreifer Stanislav Iljutcenko. Blieb allein Zlatko Janjic mit seinen Versuchen, aus der Distanz zum Abschluss zu kommen. Im Strafraum war kein Platz. Die Hausherren hatten die Box zugepackt wie eine U-Bahn während des Berufsverkehrs. Ein vernünftiger Konter über David Blacha in der 87. Minute reichte zur Entscheidung. Weil der schöne Sommer ohnehin vorbei ist, müssen die Zebras jetzt auch um die Tabellenführung zittern.

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