Die Verschwiegenheit des Managers ist unter Fans sogar schon zum Running Gag avanciert. „Jetzt erfahren nicht einmal die zukünftigen Spieler etwas“, witzelte ein Anhänger am Dienstag bei Twitter. Gemeint war Diego Rolán.
Der Uruguayer in Diensten von Girondins Bordeaux war gefragt worden, ob denn richtig sei, was das Sportfachmagazin L’Equipe verkündet hatte: Demnach ist sich Schalke mit Rolán bereits über einen Dreijahresvertrag einig.
Seine etwas sonderbare Antwort gegenüber der französischen Zeitung Sud Ouest: „Ich bin nicht auf dem Laufenden. Ich weiß nicht, ob das falsch ist oder nicht“, so der Stürmer wörtlich. Aus Schalker Vereinskreisen erfuhr unsere Redaktion: Von einer Einigung kann keine Rede sein; die Gelsenkirchener haben sich nach dem 23-Jährigen zwar erkundigt, viel mehr aber nicht.
Dass der Südamerikaner die Lücke, die Leroy Sané hinterlassen hat, schließen wird, ist also – Stand heute – eher unwahrscheinlich. Denn bei der spielerischen Qualität müsste Schalker im Vergleich zum nach Manchester abgewanderten Supertalent Abstriche machen. Rechtsfuß Rolán erzielte in der vergangenen Saison der französischen League 1 in 31 Einsätzen zwar sieben Treffer (vier Vorlagen), eine zweistellige Millionenablöse ist der Copa-Teilnehmer Heidel aber wohl kaum wert. Heidel, der in Verhandlungen knallhart ist, sagt: „Ich bin definitiv nicht bereit, Fantasiepreise zu zahlen.“
Auch Lücke im defensiven Mittelfeld
Der Fall Rolán beweist: Schalke ist für andere Vereine sowie die Spielerberater in diesen Tagen eine äußerst attraktive Braut, ein sehr gefragter Geschäftspartner. Nach dem Sané-Verkauf ist die Kasse der Knappen prall gefüllt – und der Zeitdruck steigt. Am Samstag steht das erste Pflichtspiel an. Vor der Erstrunden-Partie im Pokal gegen Villingen will Heidel den Kader komplett haben. Außer einem Offensivspieler fehlt den Schalkern einer für das defensive Mittelfeld.