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BVB-Boss Watzke
„Wir zahlen nicht jeden Preis“

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BVB-Boss Watzke: „Wir zahlen nicht jeden Preis“
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Mehr als 200 Millionen Euro hat Bundesligist Borussia Dortmund in diesem Sommer hin- und herbewegt, eine Saison des Umbruchs steht bevor.

Dennoch blickt Hans-Joachim Watzke (57), Geschäftsführer des Fußball-Vizemeisters, zuversichtlich in die Zukunft.

Herr Watzke, hat Ihnen China gefallen? Hans-Joachim Watzke: Es war eine sehr, sehr gelungene Geschichte. Wir wussten, dass wir in China viele Fans haben – dieser atemberaubende Empfang hat uns aber überrascht.

Warum sind Sie mitten in der Vorbereitung nach China gereist? Wir müssen unser Geld selbst verdienen. Im Moment ist China der wahrscheinlich interessanteste Markt, weil der Staatspräsident dem Land einen 50-Punkte-Fußballplan verordnet hat. Es werden Milliarden investiert, China baut mehr als hunderttausend Fußballplätze, in jeder Schulklasse gibt es demnächst mehrere Stunden Fußball pro Woche. Bald werden die Übertragungsrechte für die Bundesliga wieder vergeben. Durch die Präsenz von Bayern München und Borussia Dortmund im Ausland wird es einen deutlichen Schub geben.

Als Sie Borussia Dortmund 2005 übernommen haben, hätten Sie da gedacht, einmal mit dem Verein nach China zu reisen? (lacht) Damals hatte ich Angst, dass wir dauerhaft nach Erkenschwick fahren müssen. Jetzt machen wir schon unsere dritte Asien-Reise. Das Champions-League-Finale 2013 war für unser Ansehen in der Region unbezahlbar.

Kann man den Ertrag aus der China-Reise beziffern? Kurzfristig gewinnen wir ungefähr drei Millionen Euro. Das ist aber nur die eine Seite. Die Fernsehgelder aus der Auslandsvermarktung der Bundesliga sollen im nächsten Jahr steigen, das Sponsoring wird nachhaltig angekurbelt. Ob wir dann am Ende zehn, 20 oder 50 Millionen Euro verdienen, das kann ich noch nicht sagen.

Wenn Thomas Tuchel einen abgelehnt hätte, dann hätten wir ihn nicht verpflichtet

Hans-Joachim Watzke

In diesen Tagen stoßen die Neuzugänge André Schürrle und Mario Götze zur Mannschaft. Ist Ihre Offensive durch die Weltmeister noch stärker als im vergangenen Jahr? Sie ist auf jeden Fall gut. Wenn ich die Mannschaft sehe, die wir jetzt haben, habe ich ein gutes Gefühl. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass wir acht Neuzugänge und drei sehr werthaltige Verluste haben. Das ist ein Umbruch, und der benötigt in der Regel eben Zeit.

Droht Rückkehrer Götze die Wut der Dortmunder Fans? Wenn sich ein paar Menschen bemüßigt fühlen, ihn auszupfeifen, dann sollen sie es machen. Wir haben eine Demokratie. Ich reagiere aber allergisch, wenn jemand persönlich beleidigt wird. Das bringt niemandem etwas.

Sein Wechsel vor drei Jahren hat viele verletzt. Das Team war damals jung, wild und fühlte sich zu großen Dingen berufen. Deswegen hat uns der Wechsel extrem getroffen. Aber Mario hat sich 2013 nichts zu Schulden kommen lassen. Er hat eine Ausstiegsklausel gezogen und hat uns das nicht über einen Berater, sondern persönlich mitgeteilt. Ins Gesicht. Schalkes Leroy Sané macht jetzt genau das gleiche. Und der wird von den Fans gefeiert.

Wie steht der Trainer zu den Neuzugängen? Wenn Thomas Tuchel einen abgelehnt hätte, dann hätten wir ihn nicht verpflichtet. Es gehört aber auch zu Borussia Dortmund, dass der Trainer nicht einfach einen Wunschzettel übergibt, und der wird dann vom Management erfüllt. Wir diskutieren die Planung sehr konstruktiv. Aber wir würden niemals einen Spieler verpflichten, wenn der Trainer sagt, den kann ich nicht gebrauchen. Ich habe das Gefühl, dass er sehr zufrieden ist!

Aber er war enttäuscht, dass seine Leverkusener Wunschkandidaten Karim Bellarabi und Ömer Toprak nicht verpflichtet wurden. Wer sagt denn, dass Toprak nicht irgendwann doch einmal kommt? Es gibt ja auch in der Zukunft noch Transferperioden. In der jetzigen Transferperiode hielten wir die Forderung von Leverkusen für nicht marktgerecht. Wir zahlen nicht jeden Preis. Und zu Bellarabi: ein guter Spieler, aber manchmal klappen Wechsel eben nicht.

Fan-Liebling Jakub Blaszczykowski wird mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht. Fehlen Ihnen bald die Identifikationsfiguren? Kuba ist ein großartiger Mensch, ein toller Spieler, der bei uns eine große Ära geprägt hat. Insofern verdient er es, dass wir ihm bei einem Wechsel, den er möchte, wirtschaftlich entgegenkommen. Kuba bleibt immer ein Teil der BVB-Familie. Aber Fußball auf diesem Niveau ist temporär. Wir können nicht jeden verdienten Spieler bis 36 bei uns spielen lassen.

Sie haben eine sehr starke Jugend, tolle Talente. Wie soll diesen der Sprung zu den Profis gelingen? Ganz ehrlich: Diese Fragen müssen die Spieler beantworten. Wenn sie beim BVB auf Topniveau spielen wollen, dann müssen sie dieses Level erreichen. Das Leistungsprinzip können wir nicht außer Kraft setzen, nicht für einen 35-Jährigen, nicht für einen 17-Jährigen.

Sie sagen, die Qualität im Kader sei hoch. Was wollen Sie erreichen? Wir wollen uns direkt für die Champions League qualifizieren und die Gruppenphase überstehen.

Steigen die Ansprüche nicht mit zwei neuen Weltmeistern? Es steigt nur das Anspruchsdenken der Medien. Was der typische BVB-Fan möchte, ist, dass die Mannschaft alles aus sich rauspresst. Was dann am Ende dabei rauskommt, ist nicht so entscheidend.

Sehnen Sie sich nicht mal wieder nach einem Titel? Es gibt schon noch ein bisschen mehr als Titel, sonst könnte das Gros der Bundesligisten sich vom Spielbetrieb abmelden. Aber der BVB hat das Titel-Gen, hat immer Titel geholt und wird auch wieder Titel holen. Das Entscheidende ist: Dieser Wunsch darf nicht zur Obsession werden! Deswegen werden auch die Schalker mit ihrem neuen Manager Christian Heidel gefährlicher. Beim S04 war diese Sehnsucht zuletzt fast eine Obsession. Das lähmt einen Verein vielleicht auch. Wenn irgendwann Bayern München das Gefühl hat, sich eine Auszeit leisten zu können, dann möchten wir da sein. Ich habe aber noch nicht das Gefühl, dass es soweit ist.

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Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
3 VfB Stuttgart 29 20 3 6 67:34 33 63
4 RB Leipzig 29 17 5 7 67:33 34 56
5 Borussia Dortmund 29 16 8 5 57:34 23 56
6 Eintracht Frankfurt 29 10 12 7 43:39 4 42
7 FC Augsburg 29 10 9 10 47:46 1 39
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
3 VfB Stuttgart 15 11 3 1 43:14 29 36
4 RB Leipzig 15 10 3 2 35:10 25 33
5 Borussia Dortmund 14 8 2 4 27:20 7 26
6 Eintracht Frankfurt 14 6 7 1 23:13 10 25
7 FC Augsburg 15 6 6 3 26:22 4 24
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Bayer 04 Leverkusen 14 12 2 0 31:11 20 38
2 Borussia Dortmund 15 8 6 1 30:14 16 30
3 VfB Stuttgart 14 9 0 5 24:20 4 27
4 FC Bayern München 14 8 2 4 33:25 8 26

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1 7 138 0,5
2 5 173 0,4
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1 6 130 0,5
2 4 254 0,3
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