Wattenscheid 09

Toku verärgert über geschenkte Tore

Die 09er hatten einige dicke Torchancen, doch am Ende stand die Mannschaft um Kapitän Nico Buckmaier mit leeren Händen da. Vor 905 Zuschauern im Lohrheidestadion, darunter auch WSV-Stürmer Ercan Aydogmus, der am Vorabend noch in Wuppertal gefeiert wurde, hatte Viktor Maier die Verler in der 27. Minute mit einem Kopfballtor in Führung gebracht, ehe Norman Jakubowski die Elf von Trainer Andreas Golombek mit einem Eigentor (63.) endgültig auf die Siegerstraße brachte. Der Anschlusstreffer von SG-Verteidiger Felix Clever kam schlussendlich zu spät (86.).

"Insgesamt hatten wir eine gute Spielordnung, aber uns haben die letzten paar Prozent gefehlt", sagte 09-Trainer Farat Toku. "Die Gegentore haben wir Verl durch individuelle Fehler geschenkt. Es sollte einfach nicht sein, aber bis auf das Ergebnis war die Art und Weise, wie wir gespielt haben, schon in Ordnung. Die Niederlage wirft uns jetzt auch nicht um."

Toku schickte seinen komplett erneuerten Kader in einem 4-4-2-System auf den Rasen und musste dabei auf den verletzten Maximilian Wagener und den nicht spielberechtigten Fabio Manuel Dias verzichten. "Das ist sehr ärgerlich, da er eine Option für die Startelf gewesen wäre", sagte Toku über die fehlenden Dokumente für den Neuzugang von Viktoria Köln.

Trotz 17 Abgängen und zwölf neuen Akteuren fanden die Gastgeber aber besser ins Spiel als der Gegner aus Ostwestfalen und hatten durch Clever die erste große Chance der Partie. Nach einem Eckball setzte der Verteidiger den Ball per Kopf an das Lattenkreuz (9.). Während die SG allen voran über Standardsituation immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor kam, hatte Verl zunächst Schwierigkeiten Chancen zu kreieren - bis zur 27. Minute. Dank der Mithilfe von Wattenscheids Schlussmann Edin Sancaktar, der beim Herauslaufen nicht rechtzeitig an den Ball kam, köpfte Viktor Maier das Spielgerät zur Gästeführung in den leeren Kasten.

Anschließend war Wattenscheid um eine Antwort bemüht und hatte durch Jakubowski (44.) und Jonas Erwig-Drüppel (54.) zwei große Gelegenheiten, den Ausgleich zu erzielen. Und das Auslassen dieser Möglichkeiten rächte sich nur wenige Minuten später: Maier behauptete sich im Strafraum gegen Clever, der den Ball mit der Fußspitze unglücklich gegen das Knie von Jakubowski schoss - 0:2.

Als die Partie eigentlich schon entschieden schien, sorgte Clever mit seinem Anschlusstreffer (86.) nach einem Eckball doch noch für eine hektische Schlussphase. Sechs Minuten Nachspielzeit und eine gute Chance von Daniel Keita-Ruel (89.) reichten der SG aber nicht mehr, um die Auftaktniederlage noch abzuwenden.

"Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen", sagte Andreas Golombek, Trainer des SC Verl. Nach dem Anschluss mussten wir zittern, auch weil wir einige Konter nicht gut zu Ende gespielt haben. In der Summe bin ich aber glücklich, dass wir auswärts mit drei Punkten in die Saison gestartet sind."