Als er das Übel auf sich zukommen sah, nahm er beide Beine in die Hand und machte sich aus dem Staub. Half nichts - den Innenraum musste Westfalia Hernes Trainer Christian Knappmann, nachdem er sich erneut lautstark beim Schiedsrichter beschwert hatte, dennoch verlassen. Knappmann sah seine 30-Meter-Sprinteinlage anschließend mit Humor: "Ich bin etwas dicker geworden, deshalb konnte er mich einholen."
Hüls ist definitiv machbar.
Benjamin Carpentier
Aber er machte auch auf einen ernsten Aspekt aufmerksam: "Es sollte ein Ausdruck dafür sein, dass ich mit der Schiedsrichterleistung überhaupt nicht zurfrieden war. Ich finde, wenn der Schiedsrichter zuhäufig eine tragende Rolle gespielt hat, dann war irgendwas nicht richtig. Das war leider der Fall." Doch Knappmann übte sich auch in Selbstkritik: "Ich weiß selber, dass ich nicht alles richtig mache, bin auch kein einfacher Typ an der Seitenlinie. Allerdings sollte der Schiedsrichter ein Ruhepol sein."
Nichtsdestotrotz hat sich die Westfalia im Elfmeterschießen gegen Gastgeber SV Sodingen für das Finale gegen den TSV Marl-Hüls qualifiziert. Für Westfalia-Torwart Benjamin Carpentier, der seine Mannschaft mit einem gehaltenen Strafstoß auf die Siegerstraße brachte, wird das eine klare Angelegenheit: "Wenn du ein Turnier spielst, dann willst du immer im Finale stehen. Hüls ist definitiv machbar, wir gewinnen das Ding und nehmen die Kohle halt mit."