FC Kray

0:5-Desaster in Wuppertal

Und eben diese Form wollte Trainer Stefan Vollmerhausen wohl unter Beweis gestellt bekommen, denn die Bergischen begannen unheimlich druckvoll. Die Essener wirkten von dieser Herangehensweise überrascht und hatten wenig Mittel, diesem Druck etwas entgegen zu setzen. Folglich fiel bereits früh in der Partie das 1:0 für die Rot-Blauen (3.). Nach einer Ecke von Pascal Bieler schien die Situation bereits geklärt. Daniel Grebe wollte den Ball erneut in die Mitte schlagen, traf den Ball allerdings suboptimal, sodass dieser unbeabsichtigt in Richtung des Krayer Tores flog. Davon schien auch FC-Keeper Alexander Golz überrascht, denn dieser stürmte bereits aus seinem Kasten um die mögliche Flanke abfangen zu können - und so konnte er nicht verhindern, dass die missglückte Flanke ins leere Tor flog - eine klare Bewerbung zum Kacktor des Monats.

Auch danach schien der WSV jederzeit Herr der Lage zu sein. Immer wieder waren ansehnliche Kombinationen zu beobachten. Vor allem über rechts ging sehr viel. So war es kaum überraschend, dass das 2:0 über eben jene Seite eingeleitet wurde. Davide Leikauf und Silvio Pagano kombinierten sich gut durch, letzterer schlug schließlich die Flanke in die Mitte auf Ercan Aydogmus. Dieser konnte den Ball seelenruhig annehmen und souverän im Krayer Kasten versenken (39.). Mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause.

Und auch aus dieser kam der Wuppertaler SV stürmisch. Einen langen Ball von Peter Schmetz in die Spitze konnte Neuzugang Kevin Hagemann erlaufen und wurde von Golz zu Fall gebracht. Eigentlich eine klare Rote Karte, aber Schiedsrichter Alexander Busse beließ es in diesem Freundschaftsspiel bei Gelb. Den fälligen Strafstoß verwandelte Davide Leikauf souverän (47). In der Folge ließen die Bergischen nicht nach. Vor allem die bärenstarke rechte Seite war immer wieder brandgefährlich. In der 58. Minute passte Pagano den Ball klug in den Rückraum, in dem Hagemann lauerte und ungehindert zum 4:0 einschieben konnte. Danach ließ es der WSV deutlich ruhiger angehen. Trotz dessen kamen die Bergischen fast im Minutentakt zu guten Gelegenheiten. In der Nachspielzeit setzte Aydogmus dann den Schlusspunkt. Golz konnte einen Schuss von Dominik Heinen nur abklatschen lassen, der Türke staubte ab. Der 5:0-Endstand war schlussendlich einerseits einer starken Vorstellung geschuldet, andererseits aber auch der katastrophalen Vorstellung des FC Kray, der den Bergischen in allen Belangen unterlegen war. Dies sah wohl auch Stefan Blank so, denn der Krayer-Coach sauste wenige Minuten nach Abpfiff entnervt aus dem Stadion am Zoo.

WSV-Trainer Vollmerhausen sieht sich für den Auftakt in die Regionalliga gut gewappnet: "Wir waren sehr präsent und variabel. Was das Taktische angeht, haben wir uns in der Vorbereitung sehr verbessert und auch körperlich sind wir in einer guten Verfassung. Ab Montag werden wir in die Spielvorbereitung für Freitag gehen."

In der Tat, mit dieser Leistung muss dem Wuppertaler SV auch im Eröffnungsspiel der Regionalliga West gegen Top-Favorit Viktoria Köln am Freitag (29. Juli, 19 Uhr) nicht Bange sein. Angst und Bange sollte dem FC Kray nach dieser desaströsen Vorstellung sein - Trainer Blank hat noch drei Wochen Zeit, um der Truppe Leben einzuhauchen.