Es sollte das Highlight der laufenden Vorbereitung werden. Rot Weiss Ahlen gelang es, einen äußerst klangvollen Namen ins westfälische Münsterland zu locken. Cardiff City, walisischer Hauptstadtclub und englischer Zweitligist, gab sich am Mittwochabend die Ehre und wollte gegen das neuformierte Team von Mircea Onisemiuc antreten. Die Partie fand auch tatsächlich statt, jedoch nicht wie geplant im Wersestadion.
Um diesen Platz wieder in Ordnung zu bringen, muss mindestens eine Woche intensiv daran gearbeitet werden. Das liegt aber nicht in unserer Hand
Mircea Onisemiuc
Als ein Vertreter der Waliser zusammen mit Onisemiuc und Ahlen-Boss Joachim Krug den Rasen betrat, stockte dem Gast der Atem. "So etwas hat der Gegner in seinen schlimmsten Träumen nicht erwartet. Das war extrem peinlich für uns", sagte RWA-Trainer Onisemiuc und meinte damit den katastrophalen Zustand des Platzes, auf dem die Fußballer von Cardiff City nicht spielen wollten.
Inhaber des Stadions ist die Stadt Ahlen. Offenbar hat sich während der Sommerpause niemand ernsthaft um die Pflege des Geläufs gekümmert. Der Rasen ist übersät mit großen Löchern, der Boden an zahlreichen Stellen uneben. Ursächlich dafür ist vor allem eine akute Hasen-Plage. "Die Hasen graben in der Nacht große Löcher. Es ist aber auch kein Greenkeeper da, der sich darum kümmert. Die Stadt hat sich einen oder vielleicht zwei Tage bemüht. Um diesen Platz wieder in Ordnung zu bringen, muss mindestens eine Woche intensiv daran gearbeitet werden. Das liegt aber nicht in unserer Hand", erklärt Onisemiuc, dessen Team noch keine Einheit im Wersestadion absolvieren konnte.
Bis zum ersten Regionalliga-Heimspiel am 06. August gegen die TSG Sprockhövel hat die Stadt Ahlen somit alle Hände voll zu tun. Sollten sich die Stadt-Verantwortlichen weiterhin ihrer Verantwortung entziehen, könnten die Rot Weissen gezwungen sein, ihr Heimrecht zu tauschen oder eine alternative Anlage zu suchen. "Stand heute kann auf diesem Platz kein Fußball gespielt werden", betont Onisemiuc.
Dass der Test gegen die Waliser überhaupt stattfinden konnte, war der Spontanität der Gäste zu verdanken. Kurzfristig einigten sich beide Vereine darauf, das Testspiel ins 48 Kilometer entfernte Marienfeld bei Gütersloh zu verlegen. Dort gastiert Cardiff im Hotel Klosterpforte, wo innerhalb kurzer Zeit alles für das Spiel vorbereitet wurde. Eine Halbzeit lang bot der Regionalligist den Walisern einen großen Kampf und ergatterte ein torloses Remis. Kurz nach der Pause musste der Test doch noch abgebrochen werden. Grund war jedoch nicht der Platz, sondern ein heftiges Gewitter.