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Rode war als Kind BVB-Fan

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Sebastian Rode, Sebastian Rode
Sebastian Rode, Sebastian Rode Foto: firo
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Gefühlvoll. Nett. Rücksichtsvoll. Der Sebastian Rode abseits des grünen Rasens hat wenig mit dem „Giftzwerg“ zu tun, wie ihn Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer bezeichnet hat.

Geduldig beantwortet er auf seiner Facebook-Seite Fragen der Fans. Die erfahren in Videobotschaften etwa, dass sein Lieblingsschauspieler Robert Downey Junior heißt und er bei der Komödie „Wo ist Fred?“ mit Till Schweiger lacht. Fannähe bedeutet dem 24-Jährigen viel. Deshalb würde Sebastian Rode wohl perfekt zu Borussia Dortmunds Fans passen. Doch es gibt auch den anderen Sebastian Rode. Den Kämpfer. Sobald er das Trikot überzieht, wird der Mittelfeldspieler des FC Bayern München zu einem Mentalitätsmonster. Er zerreißt sich, arbeitet, grätscht. Ein Malocher, der nun ins Ruhrgebiet kommt.

„Ich bin auf dem Spielfeld sehr energisch und gebe keinen Ball verloren“, sagte dieser in einem Interview mit der „Welt“. Er verriet auch: „Als Kind war ich Fan von Borussia Dortmund und hatte Trikots von Matthias Sammer und Tomas Ro­sicky. Das waren Vorbilder.“

Um den Kontakt mit den Fans zu halten, besitzt Sebastian Rode eine extra konzipierte „Rode App“. Hier erfahren Anhänger nicht nur die neuesten Nachrichten von dem Mittelfeldspieler, sondern sie haben auch die Möglichkeit, Fragen direkt an Rode zu stellen, mit ihm zu chatten oder ihm Bilder zu schicken. Seinen ersten Bundesliga-Einsatz hatte Sebastian Rode am 21. Januar 2011 im Trikot von Eintracht Frankfurt gegen den Hamburger SV. In jener Saison stieg Rode mit den Hessen ab, bliebt aber in Frankfurt und schaffte den Wiederaufstieg. Nach der Saison 2014/15 wechselte er zum FC Bayern München.

Denn es sind genau diese Tugenden, mit denen eine Lücke bei Borussia Dortmund geschlossen werden soll. Ilkay Gündogan wird die Mannschaft aller Voraussicht nach in Richtung Manchester City verlassen. Das übriggebliebene feinfüßige Mittelfeld mit Julian Weigl, Nuri Sahin und Gonzalo Castro braucht Robustheit. Die soll Rode liefern. Nach den Informationen dieser Redaktion steht ein Wechsel kurz bevor. Am Wochenende könnte eine Einigung erzielt werden. Rode hat beim FC Bayern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Die Ablösesumme dürfte zwischen zwölf und 15 Millionen Euro betragen. Für die Münchner ein lohnendes Geschäft. Vor zwei Jahren wechselte Rode ablösefrei von Eintracht Frankfurt. Auch damals war der BVB interessiert, doch Rode wollte die Herausforderung beim Rekordmeister annehmen.

Zwei Jahre später steht fest: Der Mittelfeldspieler hat sich beim FC Bayern nicht durchgesetzt. Trainer Pep Guardiola adelte Rode am Ende seiner ersten Spielzeit zwar mit den Worten: „So lange ich hier bin, wird Sebastian Rode immer hier sein. Er ist speziell. Er will lernen. Er ist fleißig.“ Im zweiten Jahr setzte ihn Guardiola trotzdem auf die Ersatzbank. Nur 400 Minuten stand er in dieser Bundesliga-Saison auf dem Platz. In der Vita von Rode stehen nun zwar zwei Deutsche Meisterschaften und ein DFB-Pokalsieg. Doch die Karriere stockt. Bei Bundestrainer Joachim Löw spielt er keine Rolle. Das soll sich ändern.

Beim BVB dürfte seine Einsatzzeit wesentlich höher sein. Trainer Thomas Tuchel sehnt sich nach einem Mittelfeldspieler, der im Notfall auch mal dazwischen haut. Nie wurde das so deutlich wie bei 3:4-Niederlage beim FC Liverpool im Europa-League-Halbfinalrückspiel, als die neue Mannschaft von Jürgen Klopp den BVB am Ende überrannte. Der fußballerisch so starken Mannschaft fehlte in diesem Momentan ein kompromissloser Kämpfer. Rode.

Mit dem Wechsel zu Borussia Dortmund kann Rode seinen Vorbildern nacheifern. Alle drei wurden mit dem BVB Deutscher Meister. Im Kampf um den Titel könnte Rode das fehlende Puzzleteil für Tuchel sein. Der Kämpfer, der bei einer Balleroberung auch in der Lage ist, einen Dortmunder Angriff klug einzuleiten. Auf die Frage, wie wichtig Kampf im modernen Fußball noch ist, antwortete Rode: „Sehr wichtig. Es können nicht elf Cristiano Ronaldos auf dem Spielfeld stehen.“ Mit solchen Aussagen wird er auch die Herzen der schwarz-gelben Anhänger erobern. Ein Malocher kommt über den Umweg Eintracht Frankfurt und FC Bayern München ins Ruhrgebiet. Warum das so lange gedauert hat, können ihn die Fans ja selbst fragen.

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