Die Hausherren können mit einem Sieg Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg klarmachen, der SC Westfalia will alles daransetzen, das zu verhindern.
Und das aus zwei Gründen. Zum einen wollen sich die Herner für ihre großartige Aufholjagd mit zuletzt elf Spielen ohne Niederlage wenigstens mit dem Trostpreis belohnen, beste Rückrundenmannschaft zu sein. Noch aber führt der FC Brünninghausen auch in dieser Kategorie mit 31 Punkten vor dem SC Westfalia (29).
Zum anderen macht Christian Knappmann auch kein Hehl daraus, dass er in der neuen Saison lieber einmal mehr nach Dortmund als ins Siegerland reisen würde. „Es soll nicht despektierlich sein: Aber ich hätte lieber Brünninghausen in der Gruppe als Kaan-Marienborn, weil ich weiß, was die bereits nachverpflichtet haben“, sagt der Herner Trainer mit Blick auf die eigenen Ambitionen. „Wir wollen im nächsten Jahr aufsteigen, das ist klar. Und es bringt auch nichts, aus Angst vor der eigenen Courage da rumzueiern.“
Bei allem Respekt vor Brünninghausen – in den finanzstarken Känern sieht Knappmann den gefährlicheren Rivalen, dem er im nächsten Jahr gerne aus dem Weg gehen würde. „Und deshalb ist es ratsam, dass wir Sonntag in Brünninghausen gewinnen“, so Knappmann.
Dazu bedarf es allerdings einer Topleistung. Nach einer Schwächeperiode im März, als er nacheinander drei Derbys gegen Mengede, Holzwickede und Kirchhörde verlor, hat sich der FC Brünninghausen enorm gesteigert und zuletzt mit sechs Siegen in sechs Spielen den zu Ostern noch uneinholbar scheinenden 14-Punkte-Rückstand auf Kaan-Marienborn in einen kleinen Vorsprung verwandelt. „Die haben einen bärenstarken Lauf, ähnlich wie wir“, weiß auch Knappmann. „Und mit jedem Sieg ist ihr Selbstbewusstsein gewachsen. Das wird für uns eine Hammeraufgabe.“
Mit Kapitän Andreas Kluy und Regisseur Dominik Behrend gehören zwei frühere SCW-Spieler zu den Leistungsträgern im Team von Trainer Alexander Enke. Höllisch aufpassen muss die Herner Defensive auf Florian Gondrum, der bereits 15 Treffer erzielt hat. „Sicher hat Brünninghausen viele gute Einzelspieler. Aber sie bringen ihre Qualität als Team auf den Platz, das ist die größte Stärke“, weiß Knappmann, der den Gegner zuletzt in Hattingen gesehen hat.
Zwar fehlen die gesperrten Marko Onucka (10. Gelbe Karte) und Frederik Streit (5. Gelbe), doch dafür rückt Nils Horneffer wieder in den SCW-Kader. Auch wegen Onuckas Fehlen wird Knappmann seiner Elf eher eine Kontertaktik verordnen und auf die Schnelligkeit seiner Außenspieler setzen.
Geklärt ist inzwischen auch die letzte Personalie: Dennis Weßendorf hat das Vertragsangebot nicht angenommen und wird die Westfalia nach vier Jahren verlassen.