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Basketball: BC Panthers Dortmund vor Premiere
„Wollen um den Titel spielen“

Basketball: BC Panthers Dortmund vor Premiere
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Anfang August sorgte die Ankündigung über eine angedachte Installation eines Bundesligisten im Frauenbasketball mit dem Namen „Basketball Club Panthers Dortmund e. V.“ in Dortmund für reichlich Furore und ebenso viel Diskussionsstoff. Im Rahmen eines ersten Sondierungsgespräches zwischen Vertretern des Basketball-Kreises und einiger Dortmunder Vereine sowie Jan Siwy, als Trainer und Manager federführend im sportlichen wie organisatorischen Bereich bei den „Panthern“ hinsichtlich der Umsetzung des Projektes, fand der RevierSport Gelegenheit, den Bochumer Geschäftsmann genauer zu den Plänen zu befragen.

Herr Siwy, wie lange lag der Plan, ein Frauenbasketball-Bundesliga-Team im Ruhrgebiet zu installieren, schon in ihrer Schublade?

Das Projekt ist seit 1994 im Gespräch, ausgelöst vom Trainer des 400 Talente starken Moskauer Basketball-Internats. Der klagte mir, dass er so viele Talente in seinem Internat besäße, aber gar nicht wisse, wo und wie er die alle unterbringen solle und ob es nicht die Möglichkeit gäbe, sie im deutschen Bundesliga-Bereich spielen zu lassen. Als zuletzt die BG Dorsten ihre Erstliga-Lizenz zurück gab, sah ich eine Chance. Warum haben Sie sich gerade für Dortmund entschieden?

Dortmund ist bekannt als eine Sportstadt, liegt zudem mitten im Revier mit einem großen Einzugsgebiet. Hier besteht die Möglichkeit, frei von Vorbelastungen aus der Vergangenheit etwas ganz Neues aufzubauen.

Wie ist das Projekt zeitlich anlegt? Wir haben uns gegenüber dem Verband und der Frauen-Liga, die uns per Wild Card die Dorstener Lizenz übertragen hat, für wenigstens drei Jahre verpflichtet. Wie sieht ihr Etat für die erste Liga aus? Wir verfügen über einen Etat der im sechsstelligen Euro-Bereich pro Saison liegt. Der wird hauptsächlich von den Sponsoren ,Kuba-Investment´, der auf den Trikots vertreten sein wird, dem Sportartikelhersteller ,Molten´, der polnischen Brauerei ,Piast´ sowie meiner eigenen Unternehmensberatung ,International Business Service´ auf Bandenwerbung getragen. Dazu kommt mit TV Polonia ein Fernsehsender, der Live-Übertragungen oder zeitversetzte Aufzeichnungen ausstrahlen will, abhängig von unseren genauen Spielterminen. Da die Frauen-Bundesliga über keinen Bekleidungs-Ausrüstervertrag verfügt, kann unser chinesischer Partner dies übernehmen. Wie sehen die sportlichen Ziele im ersten Bundesliga-Jahr aus?

Da müssen wir nicht lange drum herum reden, wir wollen und können von Beginn an um die Deutsche Meisterschaft mitspielen. Die Sponsoren haben auch kein Interesse an Mittelfeld-Basketball oder Kampf um den Klassenerhalt. Wie soll sich die Mannschaft zusammensetzen?

Wir besitzen Vorverträge mit drei Spielerinnen aus Polen, zwei Russinnen und zwei Kubanerinnen, die allesamt für ihre jeweiligen Nationalmannschaften spielen. Sobald wir hier in Dortmund das okay haben, wechseln sie zu den Panthern. Dazu sollen drei, vier junge deutsche Spielerinnen mit Perspektive und dem nötigen Willen kommen, die wir im Rahmen eines Basketball-Camps zwischen Mitte August und Mitte September aussieben wollen. Die sollen aber keineswegs nur Sporttaschen-Trägerinnen sein, sondern gezielt weiter entwickelt werden.

Kommen im ersten Jahr bereits auch Auftritte im internationalen Geschäft in Frage? Wir haben die Erstliga-Lizenz der BG Dorsten erhalten, und sollten uns Verband bzw. Liga auch deren Europapokal-Startplatz überlassen, dann werden wir das gerne annehmen. Wie wollen Sie mit einem praktisch aus der Retorte entstandenen Verein für Identifikation in Dortmund sorgen?

Es wäre natürlich schön, wenn die eine oder andere der deutschen Spielerinnen aus der Umgebung käme. Das wird sich aber erst nach dem Camp zeigen. Wir werden dem ambitionierten ASC 09 Dortmund aber keine Spielerinnen abwerben. Im Gegenteil, wir sind zu jeder Kooperation mit lokalen Vereinen bereit, brauchen die auch unbedingt.

Wie lautet ihre Alternative, falls das Projekt in Dortmund nicht realisierbar ist?

Diese Frage habe ich mir nicht gestellt. Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und wollen sie mit maximalen Engagement durchziehen. Ich glaube, dass hier in Dortmund alle Beteiligten, die Vereine, die Stadt und auch wir von dem Projekt profitieren können, und das erste Gespräch mit den hiesigen Clubs und Verantwortlichen macht mich noch optimistischer. Wie sieht das gegenseitige Profitieren genau aus?

Mit den Vereinen wünschen wir uns möglichst viel Zusammenarbeit. Im zweiten Jahr sind wir vom Verband auch zu Nachwuchsarbeit verpflichtet. Da könnten unsere Spielerinnen als Nachwuchstrainerinnen für bereits bestehenden Jugendmannschaften in Dortmund zur Verfügung stehen, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Stadt erhält ein sportliches Aushängeschild und die angesiedelten Wirtschaftunternehmen können durch unsere internationalen Gastspiele neue Geschäftspartner in ganz Europa finden.

Zur Person

Jan Siwy ist ein in Bochum mit seiner Unternehmensberatung „International Business Service“ angesiedelter Geschäftmann. Seine Firma verfügt über ausgezeichnete Kontakte nach Osteuropa wie zum Beispiel zur Universität im polnischen Breslau. Der in Neudeck geborene Siwy soll bei den Panthern Dortmund die Position des Managers und Trainers übernehmen, wie er es vor einigen Jahren bei den damaligen Bochum Blue Baskets schon tat. Siwy verfügt über eine Leichtathletik-Trainer-A-Lizenz und erhielt in Bochum nach diversen Qualifizierungsmaßnahmen eine Sondergenehmigung als Basketball-Bundesliga-Trainer. Der 46-Jährige spielte in seiner Heimat selbst Basketball in der zweiten Studenten-Liga in Katowitz.

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