Es gibt kein Spiel ohne dieses Banner von Fans: „Ruhrstadion“. Am liebsten: „Für immer“. Dass der alte Traditionsname auch wieder der Neue wird, ist unwahrscheinlich, auch wenn eine Kombination aus Sponsor/Marke und „Ruhrstadion“ nicht ausgeschlossen wird. Grundsätzlich aber hält sich der VfL Bochum seit Wochen bedeckt, noch ist kein potenzieller Kandidat nach außen gedrungen.
Der kaufmännische Vorstand Wilken Engelbracht sagt auf Anfrage der WAZ nur: „Wir sind in intensiven Verhandlungen. Es kann jetzt ganz schnell gehen, kann aber auch noch ein bisschen dauern.“ Ziel ist es, zur neuen Saison - also zum 1. Juli - einen neuen Partner unter Vertrag zu haben. Denn zum 30. Juni läuft der Vertrag mit den Stadtwerken aus, die dafür bisher 900.000 Euro jährlich zahlten.
Sicher ist bis heute nur das: Am Muttertags-Sonntag, 8. Mai (Anpfiff: 15:30 Uhr), steigt die letzte Partie im „Rewirpower-Stadion“, es geht gegen den Tabellenneunten Eintracht Braunschweig, ehe zum Saisonabschluss noch die Fahrt nach Heidenheim ansteht.
Beim letzten Heimspiel werden, wie immer, Spieler und Trainer verabschiedet, die den Klub nach dieser Saison verlassen - etwa Jan Simunek, Andreas Luthe, Malcolm Cacutalua sowie die Trainer Thomas Reis und Raymond Libregts. Bei Spielern mit einem auslaufenden Vertrag, bei denen die Zukunft nicht ganz geklärt ist (z.B. Jan Gyamerah, Michael Maria), wird der Klub auf einen womöglich voreiligen Abschied im Stadion wie gehabt verzichten.
Von Lameck bis Gerland
Nicht verzichten dürfte Trainer Gertjan Verbeek auf Timo Perthel. Der Linksverteidiger wurde bei Union Berlin bereits eingewechselt. Für die volle Distanz, sagte Verbeek zur WAZ, werde es bei Perthel nach der langen Verletzungspause noch nicht reichen. Er ließ aber offen, ob der Linksverteidiger zur Startelf zählt und ausgewechselt wird, wenn die Kräfte schwinden, oder ob er zunächst auf der Bank sitzt. Eine Option zumindest für die Bank könnte auch Thomas Eisfeld sein, der nach seiner Patellasehnen-Reizung, die er sich im letzten Heimspiel gegen den KSC zugezogen hatte, gestern das komplette Training absolvierte.
Legendäre Unterstützung jedenfalls wird es geben: Denn der VfL hat die jüngst von Fans gewählten „VfL- Legenden“ eingeladen. Sie finden ihren Ehrenplatz auf den Säulen am Stadion, bis Sonntag sollen alle Arbeiten erledigt sein. Neben den Gewählten wurde Rekordspieler Michael „Ata“ Lameck gesetzt, und weil es noch mehr Säulen gibt (16), hat der Verein vier weitere verdiente Spieler benannt, die beim Voting knapp unterlegen waren: Ralf „Katze“ Zumdick und Martin Kree, Hans Walitza und Trainer Heinz Höher.
Zu den Legenden zählen ferner Rein van Duijnhoven, Hermann „Tiger“ Gerland, Thomas Stickroth, Franz-Josef „Jupp“ Tenhagen, Marcel Maltritz, Lothar Woelk, Peter Peschel, Dariusz Wosz, Uwe Wegmann, Stefan Kuntz und Coach Klaus Toppmöller. Die meisten haben ihr Kommen zugesagt - und werden in der Halbzeitpause am Sonntag auf dem Rasen des Stadions geehrt.