Heute Abend (19.30 Uhr) muss der Tabellenvierte der Regionalliga dafür einen Außenseiter aus dem Weg räumen, denn mit dem Delbrücker SC kommt ein Team nach Wattenscheid, das zwei Klassen tiefer zuhause ist. Dort allerdings ist die defensivstarke Mannschaft aus dem Kreis Paderborn Tabellenzweiter, mit neun Punkten Rückstand auf den SC Hassel. Jenes Team, gegen das Wattenscheid im Viertelfinale viel Mühe hatte. Mit 2:1 durch einen Last-Minute-Treffer von Güngör Kaya gewann die SG im Februar. Toku: „Wir müssen auf der Hut sein. Wer es bis ins Halbfinale geschafft hat, verdient Respekt. Es kann ein Geduldsspiel werden.“Zwei Siege - im Zweifel nach Verlängerung und Elfmeterschießen - fehlen der SG Wattenscheid noch, um in die 1. DFB-Pokalrunde einzuziehen. Fast elf Jahre ist es her, als die SG 09 letztmals im Rampenlicht stand. Gegen Werder Bremen setzte es im August 2005 ein 1:3 in der Lohrheide.
Das weiß auch Toku, der sich aber mit seiner eingeschworenen Mannschaft ganz aufs Sportliche konzentrieren will und muss - und zwar auf Delbrück. Bisher ließ der Trainer auch aufgrund der zahlreichen englischen Wochen im Pokal kräftig rotieren. Gegen Hassel im Viertelfinale etwa begannen sechs Spieler, die in der Liga selten erste Wahl waren und sind. Jetzt aber sagt Toku, der auf eine große Kulisse hofft, weil „wir die Unterstützung auch brauchen“: „Die bestmögliche Elf wird spielen.“ Bisher hätten es alle Spieler auch im Pokal „gut gemacht“ - aber eine Ankündigung großer Wechselspiele klingt sicherlich anders. Zwar will er sich nicht in die Karten schauen lassen, aber diesmal dürfte Toku kaum auf Torjäger Güngör Kaya (16 Liga-Tore) verzichten, der als eingewechselter Joker auch gegen Hassel die Entscheidung besorgte. „Ich will aber das letzte Training abwarten, wie fit alle sind“, sagt Toku. Leicht angeschlagen waren gestern die Defensivkräfte Mario Klinger und Christopher Braun, beide sollten es aber rechtzeitig schaffen. Im Kader ist der wegen eines Formfehlers beim Wechsel in der Liga gesperrte Winterzugang Berkant Canbulut.
Offen ließ Toku auch, ob er - wie in allen Pokalrunden bisher - Stammtorwart Edin Sancaktar auf die Bank setzt und Bruno Donnici bringt. „Ich werde darüber noch eine Nacht schlafen“, sagt er. Tendenz: Die Nummer eins spielt in diesem Spiel des Monats, das ja noch getoppt werden soll: mit dem Pokalfinale - und idealerweise dem DFB-Pokalspiel im August. Auch für die Kaderplanung der kommenden Saison - das „Gerüst“ des Teams soll ja bleiben - wäre dieser Erfolg ein Segen.