Was bisher in drei Versuchen jeweils mit einer Niederlage endete, soll diesmal ganz anders laufen. Und so darf das demonstrative Händeklatschen während eines Tores im Training von Gertjan Verbeek als positives Signal gewertet werden. Der Coach: "Der Druck ist bei Leipzig größer als bei uns."
Nachdem der VfL gedanklich den Kampf um die Aufstiegsränge eins bis drei wohl aufgegeben hat, steht ein anderes Ziel im Fokus. Noch ist der VfL in der Rückrunde ungeschlagen - und so soll es bleiben. Manuel Riemann, mit dem Bochum inzwischen in elf Ligaspielen ungeschlagen ist, sagt: "Es ist unrealistisch noch nach oben zu schielen. Wir konzentrieren und ausschließlich auf das nächste Spiel und wollen weiter unbesiegt bleiben. Der Keeper lässt sich nicht von den hochkarätigen Namen der Leipziger schocken. "Ich finde, wir sind genau so gut besetzt. Die Leipziger sind vor dem Tor einfach effektiver."
Wobei das nur bedingt stimmt. Schaut man auf das Torverhältnis, trennt den Tabellenfünften Bochum (44:27) vom Zweitplatzierten Leipzig (44:26) in der Tordifferenz nur ein Tor. Innenverteidiger Felix Bastians wirkt deshalb fast schon ein wenig trotzig. Auf die Frage, ob RBL mit Emil Forsberg, Davie Selke und Yussuf Poulsen in der Offensive nicht überragend besetzt sei, kommt wie aus der Pistole geschossen: "Wir mit Terrazzino, Terodde, Haberer und Bulut aber auch!"
Rund 500 VfL-Fans werden Bochum am Samstag (Anstoß 13.00 Uhr) begleiten. Trainer Verbeek muss bei der schweren Aufgabe auf die gesperrten Tim Hoogland (Gelb-Rot) und Peniel Mlapa (5. Gelbe) und die Verletzten Timo Perthel und Giliano Wijnaldum verzichten. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Arvydas Novikovas, dessen Frau im Laufe des Donnerstags Nachwuchs erwartet. Verbeek: "Wenn alles glatt läuft und er am Freitagvormittag trainieren kann, nehme ich ihn mit."