Es war bis dato eine durchaus erfolgreiche Woche für die zuletzt arg gebeutelten Rot-Weissen. Nach der starken Leistung beim 3:3 gegen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach lösten die Essener am Dienstag gegen den Angstgegner FC Kray das Finalticket für den Niederrheinpokal. Die Leistung war trotz des 4:1-Erfolgs nicht berauschend, doch nach acht aufeinanderfolgenden Unentschieden in der Meisterschaft störte das nur die wenigsten. Sowohl den Spielern als auch den Fans kam es einer Erlösung gleich, endlich wieder das Gefühl eines Sieges zu spüren. "Der Sieg gegen Kray hat gut getan. Das ist doch klar", unterstreicht RWE-Trainer Jan Siewert.
Ein kurzer Blick auf die aktuelle Regionalliga-Tabelle dürfte aber dafür sorgen, dass nach diesem Erfolgserlebnis kein überschwängliches Wohlbefinden einkehrt. Die Konkurrenz aus Schalke (1:1 im kleinen Derby) und Ahlen (2:1 in Köln) hat am Mittwoch gepunktet uns ist bedrohlich nah an RWE herangerückt. Sollten beide ihr verbleibendes Nachholspiel gewinnen, würde das den Sturz auf Platz 16 bedeuten. Dieses Szenario möchten sich die Essener freilich ersparen. Siewert richtet den Fokus deshalb auf die nächste Partie in Düsseldorf. "Wir wissen genau, wie ernst die Lage ist. Aber wir müssen auf unsere Spiele schauen und uns nur darauf besinnen", betont der Fußballlehrer.
Wir fahren nach Düsseldorf, um dieses Spiel zu gewinnen
Jan Siewert
Im Paul-Janes-Stadion trifft seine Mannschaft auf die zweitstärkste Rückrunden-Mannschaft. Aus den letzten sechs Spielen holte die Fortuna stolze 14 Punkte, am vergangenen Samstag gab es einen 3:1-Sieg in Velbert. Unterstützung erhielt die Elf von Trainer Taskin Aksoy dabei vom suspendierten Profi Joel Pohjanpalo. Der Finne wurde nach seiner Party-Nacht mittlerweile begnadigt und ist in den Kader des neuen Trainers Friedhelm Funkel zurückgekehrt. Doch auch ohne Pohjanpalo dürfte eine Menge auf die Rot-Weissen zukommen: "Das wird ein harter Brocken", glaubt Siewert, der nach mehr als sechs Monaten endlich wieder auf einem fremden Platz jubeln möchte. Der letzte und einzige Auswärtssieg in dieser Saison wurde am 12. September in Velbert eingefahren. "Wir fahren nach Düsseldorf, um dieses Spiel zu gewinnen. Jetzt müssen wir auch endlich auswärts wieder in die Spur finden. Düsseldorf ist ein starker Gegner, aber wir müssen mit dem Gefühl ins Spiel gehen, nicht schlagbar zu sein."