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KFC gegen WSV
Vieles spricht für Wuppertal

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Am Samstag steht der Oberliga-Knaller zwischen dem KFC Uerdingen und Wuppertaler SV auf dem Programm. RS nimmt das Duell unter die Lupe.

Wir haben fünf Faktoren gefunden, in denen sich beide Vereine ähneln, es aber doch relevante Unterschiede gibt. Vieles spricht für den WSV.

Mannschaft Der KFC Uerdingen hat auf dem Papier den stärkeren und vor allem auch erfahreneren Kader. Im Tor steht Daniel Schwabke, der unter anderem 79 Regionalligaspiele absolvierte. In Wuppertal hüten Sebastian Wickl und Joshua Mroß das Gehäuse. Beide haben noch keinen einzigen Einsatz in der Regionalliga vorzuweisen. Ähnlich sieht es in der Abwehr aus: Noah Salau, Peter Schmetz oder Lukas Fedler verfügen über keinerlei Viertliga-Erfahrung. Auf Uerdinger Seite wären Sebastian Hirsch,


, Patrick Ellguth oder Timo Achenbach - 323 (!) Zweitligaspiele - bei vielen Regionalliga-Klubs Stammspieler. Das Prunkstück des WSV ist die Offensivabteilung mit Gaetano Manno, Aleskandar Pranjes und Ercan Aydogmus. Nicht zu vergessen Marvin Ellmann, der zuletzt von der Bank kam. Diese Abteilung braucht sich auch vor Namen wie Florian Abel, Danny Rankl, Pascal Schmidt oder Mo Idrissou nicht zu verstecken.

Allein von der Vita her ist der KFC stärker. Aber die bessere Mannschaft ist zurzeit ganz klar der Wuppertaler SV. Stefan Vollmerhausen ist das gelungen, was Michael Boris nicht geschafft hat. Der WSV-Trainer formte um Manno und Aydogmus eine echte Einheit. Im Winter kamen noch die namhaften Daniel Grebe und Pranjes hinzu. Beide sind eine Verstärkung für die erste Elf. Aber auch eine kleine Gefahr. Denn die Elf, die die Wintermeisterschaft holte, ist natürlich gesprengt worden. In der Grotenburg wird es auch auf Grebe und Pranjes ankommen, die beweisen müssen, dass der WSV noch stärker geworden ist.

Uerdingen muss sich nach dem Boris-Aus erst einmal neu finden. Zuletzt saß Idrissou auf der Bank. Dass das auch gegen Wuppertal so sein wird, ist nahezu unmöglich. Der Trainerwechsel könnte für die Mannschaft genau richtig kommen und der erste Schritt sein, um vielleicht doch noch zu einer Einheit zu werden. Jeder weiß, dass in diesem Spiel für den KFC nur ein Sieg zählt.

In der aktuellen Lage kann man im Bereich "Mannschaft" keinen echten Favoriten erkennen. Eigentlich wäre es der WSV. Auf der anderen Seite weiß auch jeder, was Trainerwechsel oft bewirken. Es würde nicht überraschen, wenn der qualitativ hochwertige KFC-Kader plötzlich befreit aufspielt und doch noch in der Oberliga durchstartet.

Umfeld, Fans: Der KFC und der WSV sind zwei Traditionsvereine mit einem großen Fanpotential. Dieses schöpft aktuell aber nur der WSV aus. Zuletzt kamen rund 5000 Zuschauer - nur WSV-Fans - in das Stadion am Zoo. In Uerdingen ist man froh, wenn 2000 Besucher in die Grotenburg pilgern. Aktuell sind es weit weniger. Der WSV hat das Motto "1954 Wuppertaler in der Grotenburg" ausgegeben. 1800 Karten sollen schon verkauft sein. Auf Uerdinger Seite sollen es 1500 Tickets sein. Stimmungstechnisch wird es ein Heimspiel für Wuppertal in Uerdingen. Es ist auch davon auszugehen, dass die WSV-Fans nummerisch in der Überzahl sein werden. Der 12. Mann gehört in diesem Duell Wuppertal!

Trainer Aktuell stehen beide Mannschaften sozusagen ohne Trainer da. Zumindest stand heute. Denn Wuppertals Stefan Vollmerhausen muss am Samstag erneut auf der Tribüne Platz nehmen. Drei Spiele muss der populäre "Stevie" seine Mannschaft noch von der Tribüne aus beobachten. Danach ist die Sperre nach dem Vergehen beim Niederrheinpokal-Spiel gegen Schwarz-Weiß Essen abgesessen. In Uerdingen wird ein neuer Coach gesucht. Noch ist kein Nachfolger für den beurlaubten Michael Boris in Sicht.

Trotz der unrühmlichen Aktion im Pokal gegen den ETB muss man vor Vollmerhausens Arbeit den Hut ziehen. Der langjährige U19-Trainer der Wuppertaler hat es geschafft, seine erfolgreiche Arbeit bei den Junioren auch in der Ersten Mannschaft fortzuführen. Er setzt auf eine Mischung aus Jungspunden und erfahrenen Kräften. Dieser Plan ist bislang aufgegangen. Der WSV führt die Liga an und steht im Halbfinale des Niederrheinpokals. Bis auf seinen Ausraster im Spiel gegen den ETB hat Vollmerhausen in dieser Saison alles richtig gemacht.

Anders in Uerdingen: Boris war als Wunschtrainer der Bosse Lakis und Mikhail Ponomarev angetreten und hat enttäuscht. Boris sollte eine Mannschaft formen, die mit ihrem Spiel die Zuschauer von ihren Sitzen in der Grotenburg reißt. Das ist dem Fußballlehrer nicht gelungen.

Hier geht der Punkt klar an Wuppertal. Der WSV hat ein Fundament aus Trainer und Mannschaft geschaffen. Hier steht schon etwas. In Uerdingen sollte das eigentlich zu diesem Zeitpunkt der Saison auch schon längst der Fall sein. Doch das Haus ist zusammengebrochen und muss von einem neuen Architekten wieder aufgebaut werden. Dieser wird noch gesucht.

Aktuelle sportliche Lage: Wie schon Eingangs betont: Der Sieben-Punkte-Rückstand des KFC auf den WSV ist zu diesem Zeitpunkt eine mittlere Katastrophe für Uerdingen. Der KFC ist zum Siegen verdammt! Derweil kann der WSV das Spiel etwas entspannter angehen. Mit einem Punkt wäre Wuppertal wohl zufrieden. Die Bergischen werden selbstbewusst in der Grotenburg auflaufen. Im Hinspiel wurde der KFC mit 5:0 demontiert. Der Druck liegt ganz klar auf Uerdinger Seite. Sollte dem WSV ein Dreier in der Grotenburg gelingen, wäre das der sportliche Genickschlag für Uerdingen und Wuppertal könnte so langsam die Regionalliga planen. Falls Schonnebeck diesen Plänen nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen sollte.

Zukunft Hier scheint der Wuppertaler SV besser, sicherer und vor allem unabhängiger aufgestellt zu sein. Vorstandschef Alexander Eichner, Finanzboss Lothar Stücker und seit Januar Geschäftsstellenleiter Dennis Brinkmann arbeiten ruhig im Hintergrund und basteln an der Zukunft des Klubs. Wuppertal arbeitet mit vielen klein- und mittelständischen Unternehmen zusammen, aber auch mit der Stadt, die einigen Spielern schon den Weg ins Berufsleben geebnet hat. Das macht den WSV auch für Leute wie beispielsweise Winterneuzugang Grebe interessant. In Uerdingen sind es mit Lakis und Ponomarev zwei Geschäftsleute, die versuchen, den KFC so schnell wie möglich zurück in den Profifußball zu führen. Fragt sich nur, was passiert, wenn das mal ein, zwei Jahre länger dauert als geplant? Vor diesen Sorgen steht der WSV nicht. Die KFC-Fans müssen sich dagegen Sorgen machen, dass bei einem Misserfolg die Mäzen den Geldhahn schnell wieder zudrehen.

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