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0:1-Niederlage
Wütende BVB-Fans diskutieren mit Spielern

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BVB-Fans, Borussia Dortmund, Europa-League, FK Krasnodar
BVB-Fans, Borussia Dortmund, Europa-League, FK Krasnodar Foto: dpa
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BVB-Kapitän Mats Hummels stellt sich der Kritik nach der Schlappe gegen FK Krasnodar.

Eile war geboten. Der Flieger wartete am Flughafen in Krasnodar. Und so hastete die schwarz-gelbe Reisegruppe durch die Katakomben des Kuban-Stadions, um doch nur schnell weg zu kommen von diesem Ort, der ein Spiel gesehen hatte, das erstaunliche Geschichten erzählte.

Die Fußballer von Borussia Dortmund hatten es beim FK Krasnodar mit 0:1 verloren und damit den vorzeitigen Gruppensieg in der Vorrunde der Europa League verspielt. Drei Mal hatten sie Pfosten oder Latte getroffen, aber der Ball wollte nicht ins Tor. Und so stand irgendwie doch wieder Mats Hummels im Mittelpunkt des Geschehens.

Der zuletzt reichlich kritisierte Abwehrchef und Kapitän war in die letztlich entscheidende Szene verwickelt. Die ereignete sich nach 30 Sekunden. Eine Flanke segelte Richtung Dortmunder Strafraum und Hummels hielt seinen Gegenspieler am Trikot fest und der fiel. "Es war auf jeden Fall ein Foul. Ich habe einen Ticken zu lang gezupft, es war aber nach meinem Empfinden ein Freistoß, weil es vor dem Strafraum passiert. Aber ich kann dem Schiedsrichter keinen großen Vorwurf machen." Der Täter präsentierte sich also einsichtig.

Gruppensieg nicht mehr in der eigenen Hand

Was folgte waren 93 Minuten, in denen der BVB durchaus ansehnlich spielte und mit großem Willen versuchte, bei dem russischen Außenseiter mindestens den einen nötigen Punkt noch einzufahren. Aber der Lupfer von Adrian Ramos sprang an die Latte, der verunglückte Kopfball von Charles Kabore flog auf die Latte und Henrikh Mkhitaryans Schuss eine Viertelstunde vor dem Ende klatschte nach sehenswerter Kombination nur an den Pfosten. Weiter Chancen blieben ungenutzt.

Trainer Thomas Tuchel lobte seine Mannschaft nach der Partie ausdrücklich. "Wir haben eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt. Das Ergebnis ist paradox", sagte der Mann, der erstmals mit dem BVB im Europapokal verlor, und fuhr fort: "Ich weiß dass man manchmal auch Glück braucht, um Spiele zu gewinnen. Aber dass man auch mit Glück gewinnen kann, haben wir heute gesehen. Damit müssen wir leben." Der BVB hat den Gruppensieg nicht mehr in der eigenen Hand.


Das ist nicht schön, aber auch kein Drama. Dennoch waren die Borussen-Fans im Stadion durchaus nicht amüsiert. Als sich die Mannschaft nach der Partie näherte, wütete das schwarz-gelbe Volk auf der Tribüne. 550 Anhänger hatten die beschwerliche Reise nach Südrussland gemacht. Fast schien es, als wollten Hummels und Co. schon wieder umdrehen. Letztlich stellten sie sich doch den Fans. Minutenlang diskutierten sie durch den Metallzaun das Spiel. Emotional. Aufgebracht. Das wirkte wie im vergangenen Jahr, als Schwarz-Gelb tief in der Krise steckte.

"Beide Seiten haben ihre Standpunkte klar gemacht", meinte Mats Hummels: "Das ändert nichts daran, dass die Mannschaft komplett hinter den Fans steht und andersherum. Ich denke, dass solche Aussprachen eher noch zu etwas Positivem führen als wenn man sie nicht hat." Dann ging er. Eiligen Schrittes. Das Flugzeug in die Heimat wartete. Im seinem Gepäck verstaut: das Gefühl, einen ungewöhnlichen Abend erlebt zu haben.

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