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Finanzvorstand will den Ehrgeiz der Fans anfachen

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VfL: Finanzvorstand will den Ehrgeiz der Fans anfachen
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Im Interview äußert sich Wilken Engelbracht, Finanzvorstand des VfL Bochum, über den Schuldenstand, die Mitgliederoffensive, den Stadionnamen und Ablösesummen.

Herr Engelbracht, Sie haben während der Mitgliederversammlung davon gesprochen, dass Sie, was die wirtschaftliche Seite des Klubs angeht, heute ein besseres Gefühl haben als vor einem Jahr. Würden sie das bitte etwas konkreter fassen? Zuversichtlich stimmt mich insbesondere die stabilere Finanzierung der aktuellen Saison. Während wir im letzten Jahr unterjährig noch spontan finanzielle Lücken im Saisonverlauf schließen mussten, sind wir in dieser Saison sicher finanziert. Mit ca. 5,8 Millionen Euro Nettofinanzschulden zum 30. Juni 2015 stehen wir aber immer noch vor der wichtigen Aufgabe, unseren Verein Stück für Stück zu entschulden.

Könnten Sie uns denn mal die Schulden aufschlüsseln? Die Nettofinanzschulden in Höhe von rund 5,8 Millionen Euro setzen sich auf der einen Seite aus privaten Darlehen in Höhe von ca. 1,8 Millionen Euro sowie aus Kontokorrentkrediten und Bankdarlehen zusammen. Zum leichteren Verständnis: Die Nettofinanzschulden bezeichnen den Schuldenstand, der sich ergibt, wenn wir von den genannten Darlehen und Krediten die Gelder auf unseren Vereinskonten abziehen. Wie auf der Jahreshauptversammlung erwähnt, besteht unser Ziel darin, zum Ende der laufenden Saison unsere Nettofinanzschulden um eine halbe Millionen Euro zu reduzieren.

Ein großes Thema wird künftig die Mitgliederwerbung sein. Der VfL Bochum hat jetzt etwa 5.600 Mitglieder, Sie wollen die Hürde 10.000 nehmen. Das hört sich sehr ambitioniert an. Wenn ein Ziel nicht ambitioniert ist, dann ist es kein richtiges Ziel. Ich betrachte die 10.000 Mitglieder auch in Relation zu anderen Vereinen sowie zur Größe unserer Stadt. Ein Verein wie Arminia Bielefeld hat ca. 8.000 Mitglieder. Paderborn über 10.000. Unsere Mitgliederkampagne, die Anfang 2016 starten wird, will den Ehrgeiz aller Fans und aller Bürger anfachen: Gemeinsam knacken wir die 10.000. Herbert Grönemeyer hat uns das tolle Versprechen gemacht, dass er das zehntausendste Mitglied live vor einem Heimspiel begrüßt und unsere Stadthymne vor der Ostkurve spielt. Allein hierfür lohnt es sich doch, das Ziel zu knacken.

Sie senken dafür ja auf breiter Front die Beiträge. Gab es in dieser Beziehung bereits Rückmeldungen von den Fans? Die Kampagne startet wie gesagt erst Anfang des kommenden Jahres. Und wir werden für die Realisierung unseres Ziels auf alle Gruppen zugehen müssen: die Fans im Stadion, unsere vielen Fanklubs und natürlich auch die gesamte Bochumer Bevölkerung. Die Beiträge senken wir übrigens auch, weil wir die neue Struktur der Mitgliedsbeiträge, z.B. durch niedrigere Beiträge für Senioren und Menschen mit Behinderungen, so als viel gerechter empfinden.

Andrea Peschke, die langjährige Marketingchefin, die unterhalb der Vorstandsebene eine herausgehobene Position beim VfL bekleidet und noch für weitere Angelegenheiten zuständig war, ist ausgeschieden und nach Salzburg gewechselt. Ist die Stelle neu besetzt worden? Wir haben die Entwicklung dazu genutzt, organisatorisch ein paar Dinge im Verein zu ändern. So trennen wir zukünftig die Vermarktung vom Marketing. Einen neuen Bereichsleiter für das Thema Marketing werden wir hoffentlich Anfang des kommenden Jahres in unserem Verein begrüßen dürfen.

Haben Sie schon mit dem neu geschaffenen Wirtschaftsrat konferiert? Die erste Sitzung findet demnächst statt. Natürlich wird es hier auch um das wichtige Thema des zukünftigen Stadionnamens gehen. Mitunter ergänzen wir in den kommenden Wochen unseren Wirtschaftsrat noch um ein bis zwei Mitglieder.

Sprechen wir über das wichtige Thema der Vermarktung des Stadionnamens. Haben Sie vielleicht auch deshalb Geld an die Seite gelegt, um eventuelle Einbußen auf diesem Gebiet ausgleichen zu können, wenn die Stadtwerke 2016 als Namensgeber ausgeschieden sind? Nein. Wir haben mit dem Stadionnamen ein attraktives und starkes Werberecht, dass wir selbstbewusst am Markt anbieten können. Auch 2006 gab es übrigens parallel zum Angebot der Stadtwerke ein vergleichbares Angebot eines Unternehmens aus der Privatwirtschaft.

Der VfL ist im TV-Ranking auf Rang 13 zurückgefallen. Könnte man Boden gutmachen, wenn man in etwa auf dem jetzigen Niveau, sagen wir als Tabellensechster, die Saison beenden würde? So pauschal kann man das heute leider nicht prognostizieren, da die Verteilung der TV-Gelder immer von der relativen Positionierung zu anderen Vereinen abhängt. Generell gibt es auch in dieser Saison wie in jedem Jahr bessere und schlechtere Szenarien. Ein Leipziger Aufstieg würde uns Geld kosten, ebenso der Fall, wenn Heidenheim vier und Sandhausen zwei Plätze in der Abschlusstabelle vor uns stehen würde. Andersherum könnten wir natürlich auch Vereine im TV-Ranking überholen, beispielsweise den FSV Frankfurt, St. Pauli oder 1860 München. Was am Ende raus kommt, steht heute noch in den Sternen.

Sie haben mit 50 Punkten kalkuliert, die sind zu finanzieren. Gibt es ein Szenario, in dem die Mannschaft mehr Punkte holt, der Klub aber Geld verliert? Das gibt es, allerdings eher in der Theorie. Nehmen wir an, wir holen 60 Punkte, steigen jedoch nicht auf und verbessern uns auch nicht im TV-Ranking, dann entstünden über die Punktprämie mehr Kosten, aber vielleicht keine zusätzlichen Einnahmen. Aber das ist sehr unwahrscheinlich. Ich nehme lieber die 60 Punkte und gehe dafür auch das volle Risiko.

Die Einnahmen liegen derzeit dank der positiven Zuschauerresonanz und der Pokalerfolge deutlich über der Kalkulation. Sind diese zusätzlichen Gelder bereits verplant? Wir haben bislang im Schnitt vier- bis fünftausend Zuschauer mehr als kalkuliert. Dafür sind wir unseren Fans ungemein dankbar. Das sind ganz grob gerechnet ca. 300.000 Euro mehr als geplant und ein schönes Zubrot. Auch im Pokal liegen wir über unseren geplanten Zahlen. Aber die Saison ist noch lang, und wir brauchen auch für unsere Lizenz immer einen sicheren Liquiditätspuffer.

Wird der VfL demnächst wieder in der Lage sein, Ablösesummen zahlen zu können? Ablösesummen werden vorerst die Ausnahme bleiben. Michael Gregoritsch war so ein Ausnahmefall. Die schlechteste Erfahrung haben wir damit sicherlich nicht gemacht.

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