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Schalke 04
Momentaufnahme oder Trendwende?

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fc schalke 04, Leroy Sane, Saison 2015/2016, fc schalke 04, Leroy Sane, Saison 2015/2016 Foto: firo
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Was von Schalke 04 diese Saison zu erwarten ist.

Platz drei in der Bundesliga, das würde am Ende der Saison zumindest die Qualifikation für die Champions League bedeuten. Es sind ausnahmsweise einmal ruhige Tage in Gelsenkirchen, wo es in den letzten Monaten und fast schon Jahren fast täglich Diskussionen gab – um Trainer, um Spieler und auch die Führungsetage. Doch in dieser Saison scheint alles anders. Mit fünf Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage aus den ersten sieben Spielen in der Bundesliga gibt sich auch Trainer Andre Breitenreiter zufrieden. „Die Tabelle lügt nie“, gab der neue Schalke-Trainer zu Protokoll. Und in der Tat gibt der aktuelle Auftritt seiner Mannschaft allerlei Grund dafür, dass in naher Zukunft wieder mit Königsblau zu rechnen sein wird.

Bester Start seit über 40 Jahren

Nicht nur der Tabellenplatz und die Punkteausbeute sprechen für die Schalker. Es sind noch weitaus größere Zahlen, die den in den letzten Jahren nicht gerade verwöhnten Schalker Fans Anlass geben, etwas positiver in die Zukunft zu blicken.

Letztmalig konnten die Knappen in der Saison 1971/72 einen derartig guten Start wie in dieser Saison hinlegen. Damals gewann man sogar sechs der ersten sieben Bundesligabegegnungen. Einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Bayern München hatte man am letzten Spieltag, als man die Reise ins Münchener Olympiastadion antrat und sich dort aber mit 5:1 geschlagen geben musste. Sei es drum, am Ende war es die Vize-Meisterschaft und der Gewinn des DFB-Pokals.


Mit diesem Endresultat würden sich auf Schalke dieser Tage sicherlich alle Beteiligten zufriedengeben. Vor der Saison war mit diesem Start allerdings nicht zu rechnen. Die Mannschaft ist im Umbruch, das Management sah sich gezwungen, das Team samt Trainerstab von Grund auf umzukrempeln. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Alte Stars, die sich nicht mehr ins Team integrieren wollten, mussten gehen, neue junge Talente, die hoffentlich die Stars von morgen werden, sind gekommen.

Zugänge und Abgänge beim FC Schalke 04

Einzig die Personalie um Boateng macht noch Sorgen. Der Schalker Problem-Star wird vom Verein ganz offen zum Verkauf angeboten. Verschenken wird man den Mittelfeldspieler ghanaischer Abstammung aber keinesfalls. Ein Jahr hat der Bruder des Bayern-Spielers noch einen laufenden Vertrag bei den Schalkern, kassiert jährlich circa sieben Millionen Euro und zählt somit zu den Top-Verdienern.

Die bisher angestrebten Wechsel zu Sporting Lissabon, Al-Ittihad Dschidda und dem FC Sion sind aus verschiedenen Gründen gescheitert. Erst fiel Boateng durch den Medizincheck, dann gab es Unklarheiten in den Vertragsdetails und schlussendlich wurden die Schalker Forderungen nicht erfüllt. Derzeit steht im Raum, ob Boateng nach Katar wechselt. Ein Wechsel wäre auch jetzt noch möglich, bis zum 30.09. ist das Transferfenster dort nämlich noch geöffnet. Ebenfalls fraglich ist, was mit den anderen Schalker Sorgenkindern Sam und Santana passieren soll.

Schalke auch finanziell auf gutem Weg

Neben dem sportlichen Bereich gibt es auch aus finanzieller Sicht Gutes zu berichten. Der seit Jahren verschuldete Klub konnte Anfang 2015 den zweithöchsten Konzernumsatz der Vereinsgeschichte vorlegen. Unter dem Strich bedeutet dies einen Gewinn von 4,2 Millionen Euro, die Gesamtverbindlichkeiten konnte der Revierklub um 25 Millionen Euro senken.

Bis zum Jahr 2019 soll es so weitergehen. Trotz der Tatsache, dass der Verein weiter in den Kader investieren will und umfangreichere Baumaßnahmen geplant sind, soll der Schuldenberg bis dahin um weitere 100 Millionen Euro reduziert werden.

Als einer der 20 umsatzstärksten Fußballvereine der Welt besitzen die Königsblauen natürlich auch einen ausgezeichneten Ruf auch außerhalb der deutschen Bundesliga. Kein Wunder also, dass es für den Verein ein Leichtes ist, namhafte Sponsoren für sich zu gewinnen. Der Schalke-Sponsor bet-at-home beispielsweise ist bereits seit 2011 Premiumsponsor in Gelsenkirchen. Jüngst konnte man mit der R+V-Versicherung einen weiteren zahlungskräftigen Sponsor gewinnen, der jährlich angeblich drei Millionen Euro nach Schalke überweist, dafür aber auch die Haupttribüne umtaufte.

Schalkes Jungspunde sorgen für Furore

Jahrelang galt Julian Draxler auf Schalke als der große Hoffnungsträger, der die Königsblauen wieder zu neuen Erfolgen schießen sollte. In den letzten beiden Spielzeiten konnte das deutsche Ausnahmetalent jedoch nicht mehr überzeugen. Für den Verein wäre ein Verkauf des Schalkers aber wohl niemals infrage gekommen, hätte der mittlerweile 22-jährige nicht selbst um den Wechsel gebeten. Aus finanzieller Sicht erschien der Transfer aber durchaus gerechtfertigt.

In Gelsenkirchen dürfte sich Horst Heldt mit dieser unpopulären Entscheidung aber dennoch nur wenige Freunde gemacht haben – zumindest zu Anfang. Denn mittlerweile scheint Draxler schon längst aus den Köpfen der Fans gestrichen worden zu sein. Grund hierfür ist die neue Schalker Rasselbande, die in der Veltins Arena Woche für Woche stark aufspielt.

Es sind insbesondere die drei Namen Max Meyer, Leon Goretzka sowie allem voran Leroy Sane, die auf Schalke für die neue Aufbruchsstimmung sorgen. Natürlich sind neben den Schalker Eigengewächsen auch andere Neulinge wie beispielsweise Johannes Geis nicht zu vergessen. Trainer Andre Breitenreiter hat das schier Unmögliche geschafft und aus einer wild zusammengewürfelten Schalker Mannschaft ein echtes Team geformt, das aus den jungen Wilden, aber eben auch erfahrenen Spielern wie Klaas-Jan Huntelaar oder Weltmeister Benedikt Höwedes besteht.

Schalkes Nachwuchstalente im Leistungsvergleich (wettbewerbsübergreifend)

Leroy Sane (388 Minuten, 1 Vorlage, 3 Tore) Johannes Geis (764 Minuten, 4 Vorlagen, 3 Tore) Max Meyer (480 Minuten, 3 Vorlagen, 0 Tore) Leon Goretzka (640 Minuten, 1 Vorlage, 1 Tor)

Dass aber genau dieser Hype um die junge Schalker Mannschaft auch sehr gefährlich werden kann, dürfte jedem Verantwortlichen in Gelsenkirchen bewusst sein. Die schützende Hand will Andre Breitenreiter über seine Rohdiamanten halten, die, wie er selbst sagt, noch einiges zu lernen haben. Dem jungen Leroy Sane, der sich aktuell in Topform befindet, wurde jüngst sogar ein öffentliches Redeverbot ausgesprochen. Nicht zu früh zu groß machen, will sie der Trainer. Eine verständliche Entscheidung angesichts der Erfahrungen, die auf Schalke zuvor mit Julian Draxler gemacht wurden.

Insgesamt befindet sich der FC Schalke 04 sportlich und auch finanziell auf einem guten Weg. Nach dem erfolgreichen Auftakt in der Europa League mit einem 0:3-Sieg gegen APOEL Nikosia möchten die Knappen auch am kommenden Donnerstag gegen Asteras Tripolis einen Sieg einfahren, dann hoffentlich wieder mit geballter Unbekümmertheit der jungen Schalker Rasselbande.

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