Bender blieb am Ende nur die Zuschauerrolle. Im ersten Pflichtspiel der Saison beim Wolfsberger AC musste der 26-Jährige 90 Minuten von der Bank zusehen, wie seine Teamkollegen den Bundesligisten mit einem 1:0-Erfolg in eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation im heimischen Signal-Iduna-Park brachten. Wie schon im letzten Jahr unter Jürgen Klopp setzte auch dessen Nachfolger Thomas Tuchel mehr auf die spielerische Variante und beorderte in Österreich Ilkay Gündogan und Neuzugang Julian Weigl auf die Doppelsechs. Und bei seinen Wechseln bevorzugte Tuchel mit Gonzalo Castro ebenfalls die kreative Alternative, während der rustikalere Bender das Nachsehen hatte.
Zwei Tage später, im Testspiel gegen den spanischen Erstligisten Real Betis Sevilla, stand „Manni“ über die gesamte Spieldauer auf dem Rasen – allerdings 75 Minuten lang als Innenverteidiger. Zwar plane er dort nicht mit Bender, doch wegen der personellen Lage sei das die beste Option gewesen, betonte Tuchel nach der Partie. Schließlich schonte der Fußball-Lehrer die komplette Startelf aus dem Spiel in Wolfsberg – darunter auch Mats Hummels und Sokratis - und mit Neven Subotic stand ein weiterer etatmäßiger Verteidiger mit Rückenproblemen nicht zur Verfügung.
Bender: "Ich habe den Anspruch, zu spielen"
Doch auf Benders angestammter Position ist das Gedränge größer geworden. Sein spielerisches Pendant, Sebastian Kehl, hat die Fußballschuhe zwar an den Nagel gehängt, mit Castro und Weigl haben die Dortmunder jedoch einen gestandenen sowie einen jungen Spieler für die Schaltzentrale verpflichtet. Momentan scheint Bender nur die vierte Wahl auf der Doppelsechs zu sein, was dem gebürtigen Rosenheimer jedoch kein Kopfzerbrechen bereitet: „Die Konkurrenz ist natürlich da, aber ich habe den Anspruch, zu spielen. Das war am Donnerstag gegen Wolfsberg nicht der Fall. Die Saison ist allerdings noch lang.“
Und darauf spielte auch Tuchel an, der auf eine mögliche Dreifachbelastung des BVB in den kommenden Monaten verwies: „Sven hat gut trainiert und ist eine absolute Führungspersönlichkeit im Kader. Es ist sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten, weil er ein totaler Teamplayer ist. Wir planen im zentralen Mittelfeld fest mit ihm und bei der Anzahl von Spielen, die wir hoffen zu haben, wird es für ihn sicher die Möglichkeit geben, seinen Platz zu finden.“ Am Donnerstag im Rückspiel gegen Wolfsberg wird dieser wohl vorerst wieder auf der Bank sein.