Sein Stellenwert im Konzert mit Firmino, Volland und Co. war offensichtlich nicht sehr hoch angesiedelt, denn schließlich kam Haberer zu keiner Pflichtspielminute; schaffte nur einmal den Sprung in den Kader.
Christian Hochstätter, der Haberer schon vor eineinhalb Jahren beim U20-Vier-Länder-Turnier in den Niederlanden auf dem Zettel hatte, witterte in diesem Sommer seine Chance und schlug zu. Wie schon bei Michael Gregoritsch holte der Sportvorstand das nächste Talent aus der Versenkung. Und Haberer startete, zumindest am ersten Spieltag, direkt durch. Trainer Gertjan Verbeek brachte ihn in allen Testspielen in der ersten Elf. „Ich habe mir natürlich in Bochum eine Menge vorgenommen, aber das es so gut läuft, dass hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagte Haberer.
Dass es momentan passt, zeigten die 90 Minuten in der Benteler Arena. Der Mittelfeldspieler bewies nicht nur seine enorme Lauffreudigkeit, sondern belohnte sich auch mit einem Treffer in seinem ersten Zweitliga-Spiel, und das per Flugkopfball. „Das war einfach ein geiles Gefühl“, berichtete Haberer. Schmunzeln musste der Debütant über seine vergebene Chance in der Nachspielzeit: „Bei 0:0 wäre ich gestorben, aber so spielt das letztendlich keine Rolle mehr.“
Der Dreier in Paderborn, das Debüt in Liga zwei, das erste Pflichtspieltor – das bescherte Janik Haberer eine schlaflose Nacht. „Ich habe jetzt ein privates Problem. Ich weiß nicht, ob ich das Trikot meiner Mutter oder meiner Freundin schenke. Eigentlich hätten sie es beide verdient“, schmunzelte Haberer.
Ein paar Schritte weiter stand Christian Hochstätter, der sich in seiner Meinung über Haberer bestätigt sah: „Ich wusste, das ist ein Riesentalent, der seine Möglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft hat.“
Ich wusste, das ist ein Riesentalent
Christian Hochstätter
Haberer selbst blieb bescheiden: „Es war das Ziel der ganzen Mannschaft, dass wir in Paderborn was mitnehmen, und ich denke, wenn man den Spielverlauf sieht, ist es nicht unverdient.“ Der Torschütze, der wie schon bei der Generalprobe gegen Dortmund offensichtlich über 90 Minuten gesetzt ist, fasste zusammen: „Am Ende hätten wir das Spiel sogar deutlicher für uns entscheiden können.“