Seit knapp zwei Wochen schuften die Kleeblätter für die neue Saison. Die ersten Eindrücke sind nach dem 1:0-Erfolg über den Drittligisten Fortuna Köln durchaus vielversprechend. Es scheint so, als habe die sportliche Leitung bei den Transfers ein gutes Händchen bewiesen.
Gleich vier Mal haben die Kleeblätter in Essen zugeschlagen. Die bekanntesten Namen sind freilich Tim Hermes und Kai Nakowitsch, die beim Rivalen von der Hafenstraße ihre hohe Qualität unter Beweis gestellt, aber dennoch kein neues Vertragsangebot erhalten haben. Oliver Steurer hat beim Oberligisten ETB SW Essen gezeigt, dass er das Zeug dazu hat, in der Regionalliga zu bestehen. Den vierten Neuzugang aus der Nachbarstadt haben bis dato nur wenige auf dem Zettel. Der 19-jährige Sinan Özkara gehört jedoch zu den positiven Erscheinungen der laufenden Vorbereitung. Gegen Fortuna Köln durfte der Neuzugang aus der U19 von Rot-Weiss Essen über die komplette Spieldauer ran und wusste sowohl als Rechtsverteidiger als auch nach der Pause im Zentrum zu überzeugen.
Der 1,93 Meter große Abwehrspieler, der bei RW Ahlen, Preußen Münster und RWE ausgebildet wurde und einen Einsatz in der türkischen U17-Nationalmannschaft vorweisen kann, ist auf einem guten Weg, sich zu einer ernsthaften Alternative für Trainer Andreas Zimmermann zu entwickelt. "Sinan ist ein talentierter Junge, der für sein Alter körperlich sehr weit ist. Er muss noch eine Menge lernen, aber bisher macht er seine Aufgabe sehr gut. Wir werden mit Sicherheit noch viel Freude an ihm haben", glaubt Zimmermann, der Özkaras älteren Bruder Cihan bei Rot-Weiss Ahlen trainiert hat.
Ich bin nach Oberhausen gekommen, um mich oben durchzusetzen
Sinan Özkara
Die positive Entwicklung des Türken wurde in Oberhausen offenbar stärker registriert. Denn obwohl Özkara Essens U19 als Kapitän zurück in die Bundesliga geführt hat, war er in Essen entbehrlich. "Es gab ein paar Gespräche mit RWE, ein Angebot gab es aber nicht", versichert Özkara. "Als dann die Anfrage aus Oberhausen kam, musste ich nicht lange überlegen. Das ist ein großer Verein, der oben mitspielen will. Die Aufgabe ist sehr reizvoll für mich."
Selbst wenn es für Özkara zu Beginn doch noch nicht für regelmäßige Einsätze langen sollte, bleibt ihm noch die Möglichkeit, sich über die Oberliga-Reserve anzubieten. Auch diese Perspektive habe letztlich den Ausschlag zugunsten der Kleeblätter gegeben. "Als junger Mann möchte ich natürlich in erster Linie spielen. Deshalb ist es gut zu wissen, eine solche Alternative zu haben", meint Özkara. Mit der Oberliga anfreunden möchte sich der großgewachsene Defensivspezialist aber noch lange nicht. "Ich bin nach Oberhausen gekommen, um mich oben durchzusetzen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber daran werde ich jeden Tag arbeiten."