Ein Sieg, der letztlich ungefährdet war. Zu harmlos waren die Belgier, die nur sieben Ersatzspieler bei knapp 40 Grad zur Verfügung hatten. Dennoch ist die Leistung des VfL im Schloss Strünkede zu Herne nicht zu unterschätzen.
Im ersten Abschnitt überzeugten die Bochumer trotz der immensen Hitze mit konzentriertem Pressing und guten Balleroberungen. Passend das Fazit von Verbeek: "Die erste Halbzeit war gut bis sehr gut." Auch wenn nicht jeder Pass präzise und jede Aktion sauber zu Ende gespielt wurde, zeigte der VfL gute Ansätze für die kommende Saison. Besonders die Defensive stand sicher und ließ keine gefährliche Aktion der Belgier zu.
Offensiv wirbelte Marco Terrazzino wie aufgedreht, eroberte viele Bälle und suchte immer wieder den direkten Weg in die Spitze. So auch beim 1:0, als er das Leder von einem Belgier stahl und sofort in den Laufweg von Simon Terodde legte. Nachdem er den Ball unter Kontrolle hatte, ließ er sich nicht lange bitten und versenkte zu 1:0 (15.). Keine drei Minuten später schickte Felix Bastians Michael Gregoritsch mit einem präzisen Diagonalball auf die Reise. Sein Zuspiel leitete Janik Haberer direkt weiter, Terodde ließ den Ball passieren und Terrazzino versenkte das Leder im Stile eines Knipsers – ein richtig guter Spielzug. Zwar erzielte der VfL in Halbzeit eins keinen weiteren Treffer mehr, doch besonders die Kompaktheit im Team von Gertjan Verbeek überzeugte.
Auch die "zweite Garde", gespickt mit sechs U19-Spielern, ließ Trainer Verbeek nicht viel Grund zur Kritik. Auch in der zweiten Halbzeit stand die Mannschaft defensiv gut. Zwar wirkten manche Belgier etwas müde, dennoch zeigten Gül, Saglam und Co., dass sie zu Recht mit der ersten Mannschaft trainieren. Saglam schlug zwei, drei ansehnliche Diagonalpässe und bereitete per Freistoß das 3:0 durch Evangelos Pavlidis vor (57.). Die Belgier kamen zwar noch durch Ibou (85.) zum Anschluss, doch mehr als eine Einzelaktion bei einer aufgerückten VfL-Mannschaft sprang nicht heraus. "Ich war etwas unsicher in der Halbzeit, aber auch die Leistung war gut. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft", summierte Verbeek.