Es müssen nicht immer die ganz großen Namen sein, an denen sich die Fans erfreuen können. Bei einem finanziell klammen Verein wie Rot-Weiß Oberhausen hat sich das Umfeld ohnehin schon daran gewöhnt, dass die sportliche Leitung Jahr für Jahr den ein oder anderen No-Name unter Vertrag nimmt.
Die Personalien Dominik Reinert und Raphael Steinmetz haben zuletzt bewiesen, dass Frank Kontny und Co. dabei auch ab und an ein goldenes Händchen besitzen. Der nächste potentielle Shooting-Star kommt aus Essen. Oliver Steurer heißt der 20-jährige Neuzugang vom Oberligisten ETB Schwarz-Weiß. In seinem ersten Seniorenjahr wurde der gebürtige Gelsenkirchener von seinem Trainer Mircea Onisemiuc zum Innenverteidiger umgeschult.
Das ist überhaupt kein Vergleich zur Oberliga
Oliver Steurer
Eine Maßnahme, die von großem Erfolg gekrönt war, denn der einstige Außenverteidiger spielte im Abwehrzentrum des ETB eine bärenstarke Saison und rief gleich mehrere Regionalligisten auf den Plan. Den Zuschlag erhielt letztlich RWO. Nach seiner ersten Trainingswoche an der Lindnerstraße fühlte sich der 1,90 Meter große Defensivspezialist bestätigt. „Das ist ein toller Verein, in dem wirklich sehr professionell gearbeitet wird. Im Training geht es intensiv zur Sache. Das ist überhaupt kein Vergleich zur Oberliga“, sagt Steurer, der in Bochum Sportwissenschaften studiert.
Der Blondschopf gilt als hochtalentierter Abwehrspieler, der seine Stärken im Spielaufbau hat. Eine Eigenschaft, auf die sein neuer Trainer Andreas Zimmermann besonderen Wert legt. Dennoch muss sich Steurer bei den Rot-Weißen wohl zunächst hinten anstellen. Mit Felix Haas, Benjamin Weigelt, Kai Nakowitsch, Paul Voß und Kevin Krystofiak hat der Ex-Essener mehrere starke Konkurrenten vor der Brust. Dabei könnte ihm seine Vielseitigkeit durchaus zugutekommen. Steurer kann nämlich sowohl im Abwehrzentrum als auch auf der Außenbahn zum Einsatz kommen. „Mein alter Trainer hat immer wieder betont, dass das sehr wichtig sein kann“, betont Steurer. „Grundsätzlich sehe ich mich im Zentrum, aber wenn es passen sollte, weiche ich auch gerne auf die Außenbahn aus. Ich werde mich in der Vorbereitung voll reinhängen und auf meine Chance warten. Natürlich möchte ich mich auch bei RWO irgendwann durchsetzen.“
Zuzutrauen wäre es dem talentierten Abwehrmann allemal. Zudem wäre er nicht der erste vermeintliche Perspektivspieler, der sich in Oberhausen auf Anhieb durchsetzt.