Was folgte, ist bekannt: Eine überragende Hinrunde, die den Wersestädtern den Weg für den Aufstieg in die Regionalliga ebnete.
Als letztes stellt RevierSport in der Aufstiegs-Reihe nun Ex-Zweitligist Rot Weiss Ahlen vor:
Regionalliga-Kader Im Großen und Ganzen vertraut das sportliche Führungsduo aus Trainer Marco Antwerpen und Manager Joachim Krug dem Aufstiegs-Kader. Einzig der Abgang von Sechser Sotiris Stratakis dürfte den Verantwortlichen Schmerzen bereitet haben, wobei Winterneuzugang Berkant Canbulut durchaus Potenzial besitzt, wegen seiner Verletzungen dies aber nicht zeigen konnte . Der Grieche war „nicht mehr bereit für einen Hungerlohn zu spielen“, so verriet es Krug der Ahlener Zeitung.
Mit den Neuverpflichtungen bleiben die Rot Weissen hingegen ihrer Vereinsphilosophie treu und setzen vorwiegend auf junge, hungrige Spieler, die den Sprung schaffen wollen. Cihan Bolat bewies sich in der Reserve von Arminia Bielefeld als Knipser, Benjamin Kolodzig war einer der besten Vorlagengeber Lippstadts, sie dürfen sich nun eine Liga höher bewiesen.
Trainer Marco Antwerpen gilt in Ahlen als der Macher des Erfolgs. Nach knapp einem Jahr Auszeit kehrte Antwerpen als Nachfolger seines Nachfolgers Carlos Castilla zurück. Wehte ihm zu dieser Zeit unter anderem dadurch, dass er viele Publikumslieblinge wie Arda Nebi oder Nico Niemeier aussortierte, aus der Fanszene ein eiskalter Wind entgegen, so gelang es dem ehemaligen Münsteraner das Ruder wieder herumzureißen. Mit beeindruckendem Erfolg: Antwerpen ließ einen solch mitreißenden Offensiv-Fußball zelebrieren, dass auch die Zuschauer wieder ins Wersestadion strömten und regelmäßig vierstellige Werte schafften.
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Finanzen Finanziell ist der ehemalige Parfüm-Klub mittlerweile alles andere als auf Rosen gebettet. Die bald seit fünf Jahren laufende Planinsolvenz macht dem Verein immer noch zu schaffen. In die Regionalliga starten die Münsterländer nach eigenen Angaben mit einem Mini-Etat. Krug schilderte in der Ahlener Zeitung bereits die Tücken des Aufstiegs in die Regionalliga „Rot-Weiss Essen soll einen Etat von 3,4 Millionen haben – wir haben noch nicht einmal die Summe hinter dem Komma.“
Ziel Nach einer beeindruckenden Saison müssen die Ahlener nun wieder ganz kleine Brötchen packen. Der Status als „Vor-kurzem-noch-Profiverein“ zieht in der Oberliga und in der Region, in der Regionalliga allerdings nicht mehr. Auch wenn, was die Qualität in der Kaderspitze angeht, ein interessantes Fundament gelegt wurde, bleibt abzuwarten, wie sich der große Teil des Kaders, der zuvor noch nie in der Regionalliga angetreten ist, nun eine Klasse höher schlägt. Da können sich die Münsterländer nur den FC Kray als Vorbild nehmen, die in der abgelaufenen Spielzeit unter ähnlichen Bedingungen den Klassenerhalt am Ende der Saison gepackt haben. Die angespannte finanzielle Situation sorgt jedoch dafür, dass von Anfang an alles stimmen muss, schließlich könnte im Winter nur nachgelegt werden, wenn an anderer Stelle Gelder frei werden.