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MSV Duisburg
"Dat is hammergeil!"

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Der MSV ist zurück in Liga zwei und lässt es beim Empfang am Rathaus mit über 10.000 Fans richtig krachen.

Sonntag, 24. Mai 2015. Blau und Weiß, wohin das Auge reicht. Ganz Duisburg gleicht einer Partymeile. Fremde stoßen zusammen an, ein verkleidetes Zebra tanzt mit einer älteren Dame zu einem Stimmungshit der „Mallorca Cowboys“ und Kevin Wolze heizt mit dem Mikrofon die Fan-Masse auf dem Burgplatz ein. Die Rückkehr in die zweite Liga lässt Duisburg und seine Aufstiegshelden zusammenwachsen. Bei der MSV-Hymne werden alle Schals in die Höhe gestreckt. Zwischen Schal und Trikot sieht man Gänsehaut. Gänsehaut, die zeigt, wie schön Fußball doch ist und was er bewegen kann.


„Die Stimmung ist einfach geil. Hammergeil! Dat kann ich gar nicht beschreiben“, sagt Sebastian Mühlbrandt. Ausgestattet mit Trikot, Schal, Megafone und Bierkasten ist der 24-Jährige zusammen mit seinen Freunden hergekommen, um das zu feiern, was vor zwei Jahren unerreichbar schien. „Dass der MSV so schnell zurückkehrt, habe ich nicht gedacht. Ich bin so stolz, hier zu sein. Ivo Grlic und Gino Lettieri haben Sagenhaftes hingelegt. Da hat sich eine richtige Truppe gebildet“, schwärmt Mühlbrandt. „Auch die ganzen Aktionen von den Fans, um den Verein finanziell über Wasser zu halten, waren beeindruckend“, klingt sich sein Freund Florian Bäcker ein. Die beiden freuen sich in der nächsten Saison besonders auf eins: „Die Auswärtsfahrten in die großen Städte – Berlin, Hamburg. Jawoll, wir sind wieder da!“

Kevin Wolze ist der Party-König

Es ist DER Schlachtruf der Fans, an diesem Mittag: „Der MSV ist wieder da!“ Die komplette Mannschaft stimmt mit ein. Wer einen Platz in der ersten Reihe am Rathausbalkon ergattert, kommt nicht trocken nach Hause. Wolze lässt den Inhalt des großen Bierkruges auf die Anhänger nieder. Um seinen Hals trägt er einen Drittliga-Wimpel. Mit einem Stift wurde der Aufdruck des Wimpels angepasst. „Zweiter Meister, Dritte Liga.“ Doch von dritter Liga will hier keiner mehr etwas hören, außer: „Nie mehr dritte Liga, nie mehr, nie mehr.“ Auf dem Rathausbalkon können die Spieler das Ausmaß der Euphorie betrachten. Party-Kapitän ist Wolze. Er stimmt ein Lied nach dem nächsten an. Als die Truppe auf der Bühne ankommt, kann er nur noch krächzen. Aber kein Problem, denn er bekommt Unterstützung von Christopher Schorch, der sein Eigentor in Wiesbaden seiner Ehefrau Francesca widmet, und Rolf Feltscher, der als Michael Jackson-Double das Parkett rockt.

Als Sportdirektor Grlic seine Dankes-Rede an die Fans halten möchte, wird er immer wieder von seinen „Feierbiestern“ unterbrochen. Nicht einen Satz kann er zu Ende bringen, bevor ihn die Partymeute überstimmt: „Achja, du bist ja auch noch da“, läuft in Dauerschleife. „Dann fass‘ ich mich halt kurz“, lacht Grlic: „Danke an euch. Das ist der Wahnsinn. Danke!“ Die Masse jubelt. Aber nicht zu laut, denn „Pierre de Witt hat Ohrenschmerzen“, grölt Wolze ins Mikro. Doch nicht nur er bekommt sein Fett weg. Als Zlatko Janjics Bart, den er sich aus Aberglaube monatelang hatte wachsen lassen, abrasiert wird, erfinden die kreativen Zebras den nächsten Schlachtruf: „Zlatko ist jetzt Zwölf.“

Tradition kriegt man eben nicht kaputt

Sebastian Mühlbrandt

Ein weiterer Höhepunkt ist das selbstgeschriebene „Rata-Lied“ des Teams. Der ganze Burgplatz tobt – auch Michael Ratajczak feiert die neue Hymne, trotz des bösen „W-Wortes“. Mit großer Sonnenbrille auf der Nase, klatscht er den Fans zu und nimmt alles mit seinem Handy auf.

Der Alkohol-Pegel ist derweil allen von den Augen abzulesen. Vor allem Kingsley Onuegbu. Nach „Rotze voll“ steht nun „Hangover“ auf seiner Sonnenbrille. Neben ihm steht Enis Hajri – mit beiden Armen in den sonnigen Himmel gestreckt. In der einen Hand hält er die Drei-Liter-Aufstiegseditions-Bierflasche, in der anderen eine Zigarre. Michael Gardawski hingegen hat keine Hand frei. Ununterbrochen schwengt er die MSV-Fahne. „Ihr seid das Ruhrgebiet“, ertönt es. Doch an diesem 24. Mai 2015 wird klar: Ihr seid Duisburg. „Legendär“, fasst Mühlbrandt zusammen: „Wir sind Duisburg. Wir sind wieder da. Tradition kriegt man eben nicht kaputt.“

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