Dass es nicht einfach für ihn werden würde, in der ersten Mannschaft zu Spielpraxis zu kommen, ließ der ehemalige Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen ihn gleich zu Saisonbeginn wissen. Doch Beier – gerade der U19 entwachsen – wollte sich durchbeißen.
Für seine Bemühungen und seinen Einsatz wurde der Rechtsverteidiger im Saisonverlauf immer wieder gelobt. Von seinen Trainern, von den Mitspielern und den Vereinsverantwortlichen. „Auch wenn man mir sagt, dass ich nicht spiele, will ich in der nächsten Woche wieder 100 Prozent geben und neu angreifen“, erklärt Beier.
Solche Bedingungen haben wahrscheinlich nicht viele andere
Marco Beier über RWE
Die Belohnung für seinen Kampfgeist erhielt er allerdings erst gegen Fortuna Düsseldorf II, im relativ bedeutungslosen vorletzten Ligaspiel. Seine ersten 27 Minuten auf dem Regionalliga-Rasen waren durchaus ordentlich.
Höchstwahrscheinlich, dass Beier am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln II noch einmal randarf. Schließlich kommt für ihn am Samstag einiges zusammen. Beier ist gebürtiger Kölner, spielte im Nachwuchs für den FC und feiert am Spieltag auch noch seinen 20. Geburtstag. Wenngleich dieses Spiel nicht mehr für großes Interesse bei den Fans sorgen wird, so ist es immerhin für Beier noch „ein kleines Highlight“ zum Abschluss der Spielzeit.
Ob zu den wenigen Einsatzminuten, die er am Ende der Saison auf seinem Konto haben wird, noch weitere im Trikot von Rot-Weiss Essen hinzukommen, ist fraglich. Gerade in Beiers Alter ist regelmäßige Spielpraxis schließlich besonders wichtig. Ein Kaderplatz könnte für ihn aber durchaus vorhanden sein, schließlich ist auch die Zukunft von Max Dombrowka offen, der auf der gleichen Position spielt. Und RWE hat nach aktuellem Stand erst zwei Spieler unter Vertrag, um die U23-Regelung zu erfüllen.
Nach Informationen von RevierSport hat Beier von Harttgen vor einigen Monaten sogar schon ein Angebot für eine Vertragsverlängerung bekommen. Damals entschied sich der Youngster aber, noch abzuwarten. Schließlich sah er damals keine große Perspektive an der Hafenstraße. Inzwischen hat sich das geändert. „Ich könnte mir vorstellen, bei RWE den nächsten Schritt zu gehen“, gibt Beier offen zu. Die Gründe dafür sind schnell erklärt: „Ich fühle mich hier wohl. Die Mannschaft, die Stimmung und das Umfeld sind super. Solche Bedingungen wie hier haben wahrscheinlich nicht viele andere.“
Sucht Beier am Ende tatsächlich ein weiteres Mal seine Chance auf den Durchbruch bei RWE? Die Chancen sind gestiegen – auch, weil er endlich erstmals sein Können in einem Regionalligaspiel zeigen durfte.