Mit dem Motto „Ein Ball, eine Welt“ reist der Erfurter Verein „Spirit of Football e.V.“ durch die ganze Welt und vermitteln mithilfe des runden Leders globale Werte, Geschichte und ein gutes Miteinander. Im Rahmen einer Projektwoche machte der Verein Halt in Dortmund.
Seit 25 Jahren kümmert sich das Paul-Ehrlich Berufskolleg in Dortmund um Flüchtlinge und hat eine Klasse mit Deutsch als Zweitsprache. An dem Berufskolleg lernen SchülerInnen aus 58 verschiedenen Nationen zusammen. Mit der Projektwoche möchte die Schule ihre kulturelle Vielfalt und ihre erfolgreiche Integration von geflüchteten jungen Erwachsenen feiern. „Bereits seit dem Zerfall der Sowjetunion beschäftigen wir uns mit dieser Thematik“, betont Schulsozialarbeiterin Claudia Hörster, die den Erfurter Verein für die Projektwoche gewinnen konnte.
In verschiedenen Workshops wird den Jugendlichen spielerisch beigebracht, dass alle Menschen gleich sind. Der Fairplay-Gedanke und das globale Lernen stehen im Vordergrund. Immer mit dabei: ein Fußball. „Der Fußball ist eine Weltsprache“, erklärt „Spirit of Football“-Gründer Andrew Aris, „der Sport verbindet die Menschen über Länder- und Sprachgrenzen hinweg.“ Der Fußball habe auch negative Seiten wie Rassismus, Hass, Gewalt. Doch der „Geist des Fußballs“ vermittele eine andere, viel wichtigere Botschaft: „Der Ball steht als Symbol für Leidenschaft, Courage, Miteinander und Zusammenhalt“.
Bildungsrevoluzzer
Gerade aufgrund der derzeitigen politischen Entwicklung und der steigenden Ausländerfeindlichkeit sind diese globalen Werte wichtiger denn je.
Jeder Teilnehmer darf sich auf dem Ball verewigen.
Aber auch der Sport selber sei „krank“, sagt der ehemaligen neuseeländischen Junioren-Nationalspieler Aris: „Der Fußball ist ein Abbild der Gesellschaft, die von einem Wettkampfdenken und einer Gewinnkultur geprägt ist“. Der Spaß am Sport steht für den Verein an oberster Stelle: „Der Fußball ist nur ein Transportmittel. Fairplay, Respekt und Courage sollen nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb gelebt werden“, bringt Kollege Sven Soederberg die Massage vom „Geist des Fußballs“ auf den Punkt.
Mit ihrer Arbeit seien sie „Bildungsrevoluzzer“ und müssen an den Schulen viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn ihr Arbeit besitze ein gewisses Know-how, das eine Wertigkeit hat. Skepsis gegenüber ihrer Arbeit würde zum Tagesgeschäft gehören. Doch ihre spielerische und authentische Art kommt bei den Jugendlichen an. "Wir wollen ihnen Leidenschaft und Courage vermitteln", so Soederberg. Höhepunkt des Tages: Jeder darf sich auf einem Fußball mit einer Unterschrift verewigen – in Dortmund selbstverständlich gleich neben Jürgen Klopp und Mats Hummels, die sich bereits unterzeichnet haben.