Demnach habe der S04-Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies unter der Woche bei einem Fantreffen mit 45 führenden Fanvertretern der Königsblauen Stimmung für eine Ausgliederung gemacht und die Fans um Mithilfe gebeten. Im Interview mit RevierSport nimmt der Vorsitzende des Schalker Fanclub-Verbandes Frank Arndt, der im übrigen nicht vom Verein, sondern vom Verband entlohnt wird, Stellung. Herr Arndt, hat Clemens Tönnies am Dienstag bei Ihnen für eine Ausgliederung der Profiabteilung aus dem eingetragenen Verein getrommelt, oder nicht? Hat er nicht, dieser Artikel der F.A.Z. ist völlig aus der Luft gegriffen. Es hat auch niemand von der Zeitung mit mir oder meinen Vorstandskollegen das Gespräch gesucht. Sich auf einen angeblichen Informanten zu berufen, der das ganze Geschehen auch noch falsch darstellt, hat meiner Meinung nach mit seriösem Journalismus nichts zu tun. Das ärgert mich maßlos.
Was ist denn besprochen worden? Zunächst einmal muss man festhalten, dass es sich um einen lange geplanten Austausch handelte, wie er bei uns üblich ist. 70 Prozent der Themen gingen rund um die unbefriedigende sportliche Situation. Und natürlich wurde von den Anhängern auch sein Denkmodell mit den 1.000 Euro, die vielleicht jedes Mitglied zahlen könne, um das Kapital des Vereins zu erhöhen, kritisch hinterfragt.
Was hat er darauf geantwortet? Dass es eben nur ein Denkmodell war. Und dass der Verein in Zukunft aus seiner Sicht schon noch die eine oder andere Million mehr benötige, um auf Dauer mit den Großen der Branche und den nachfolgenden Vereinen wie RB Leipzig wettbewerbsfähig zu sein. Man müsse die Situation deshalb genau beobachten und wachsam sein, wie sich die Verhältnisse entwickeln. Er hat aber auch ganz klar gesagt, dass wir alle am Modell mit dem eingetragenen Verein festhalten wollen.
Wurde auch ein Modell durchgespielt, bei dem die Profiabteilung ausgegliedert wird? Das wurde auch angesprochen, aber nicht von ihm. Dazu müsste ja auch erst einmal ein entsprechender Investor auf der Matte stehen. Das ist aber erstens nicht der Fall und zweitens auch von den Vereinsmitgliedern und den Verantwortlichen nicht gewollt. Deshalb ist es auch unverantwortlich, jetzt so einen Brandherd zu legen, weil man damit die Tatsachen völlig falsch wiedergegeben hat.