Die Uhr zeigte die 24. Spielminute an, als Schiedsrichter Michael Weiner für Dortmund auf Handelfmeter entschied. Sonny Kittels Arm war bei der Hereingabe von Marcel Schmelzer eindeutig zu hoch gewesen. Verantwortlich für den Treffer wollte Aubameyang zeichnen, der sich direkt den Ball zurechtlegte. Doch was dann folgte, war großes Kino - und auch eine ganz große Portion Glück.
Locker lief "Auba" an und chipte den Ball ganz cool zur 1:0-Führung ins Tor. Gut für den Gabuner, dass ihm das Kunststück gelang, sonst wäre er wohl der Depp des Spieltags geworden. Bis auf eine Kopfballchance des Angreifers hatte der BVB bis dahin nämlich noch keine einzige Torchance verzeichnen können, so dass der Strafstoß ganz gelegen kam.
Doch wer solch ein Selbstvertrauen besitzt, wie Aubameyang zurzeit, der darf sich beim Elfmeterschießen auch schon einmal ein bisschen etwas zutrauen. An 21 der insgesamt 40 Dortmunder Treffer war der 25-jährige Nationalspieler beteiligt. Mit dem Strafstoß markierte er sein 14. Saisontor. Im Moment hat Aubameyang den berühmten Lauf und da gehen dann auch solche Kunstschüsse rein. Der Trainer konnte dem Schützen seine Risikobereitschaft verzeihen. "Im Fußball ist alles erlaubt, wenn es klappt", sagte Jürgen Klopp.
Aubameyang war einfach fest entschlossen, den Elfmeter zu verwandeln. Schon nach dem Pokalspiel gegen Hoffenheim, so erklärte er, hatte er dem Trainer und Marco Reus bereits mitgeteilt, dass er den nächsten Strafstoß schießen wolle. "Auba" selbst fand übrigens gar nicht, dass er mit seinem Schuss ein großes Risiko eingegangen war. "Ich habe den Torwart genau angeguckt, beobachtet, was er macht und dann den Ball reingelupft." Nicht schlecht! Sollte er diese Coolness ins Pokalspiel gegen die Bayern am Dienstag mitnehmen, dann könnte es gut sein, dass sich der Gabuner auch dort in die Torschützenliste einträgt und den BVB damit ins Finale nach Berlin schießt.