Der Ex-Nationaltorwart scheint sich intensiv mit der Situation der Königsblauen, für die er von 2011 bis 2014 zwischen den Pfosten stand, zu beschäftigen.
Keller wurde bei jeder Kleinigkeit kritisiert
Timo Hildebrand
Bei seinem Facebook-Post von Samstagmittag zeigt er sich verwundert, wie gut Trainer Roberto Di Matteo im Vergleich zu Vorgänger Jens Keller wegkommt: "Ich frage mich oft, wie unterschiedlich doch Trainer beurteilt werden. Der eine (Jens Keller) spielt die beste Rückrunde aller Zeiten. Der andere (Di Matteo) die schlechteste seit 15 Jahren. Das meine ich völlig wertfrei gegenüber ihrer Arbeit. Keller wurde bei jeder Kleinigkeit kritisiert, Di Matteo steht überhaupt nicht in der Diskussion. Wieso ist das der Fall?"
Keller war im Oktober nach einem schwachen Saisonstart entlassen worden. Der ehemalige U17-Trainer hatte nur acht Punkte aus den ersten sieben Spielen geholt (1,14 Punkte pro Spiel). Die Bilanz von Di Matteo seitdem fällt besser aus: Unter ihm holte Schalke 34 Zähler aus 23 Partien (1,48 pro Spiel). Trotzdem droht Schalke nach der verpassten Champions-League Qualifikation nun auch die Europa League zu verspielen. Der Di-Matteo-Effekt ist in der Rückrunde, in der Schalke nur Platz 12 in der Rückrundentabelle belegt, längst verpufft.
Keller holte bis zum 30. Spieltag 16 Punkte mehr
Zudem hat Schalke ein eklatantes Problem im Torabschluss. Zehn erzielte Treffer in der Rückrunde sind der zweitschlechteste Wert der Liga, nur Paderborn ist noch harmloser (4 Tore). Längst gibt es Stimmen, die äußern, dass die "Knappen" unter Keller nicht nur ebenso erfolgreich, sondern auch wesentlich attraktiver gespielt haben.
Und es gibt auch Zahlen, die klar für Keller sprechen: Insgesamt holte Keller in 57 Spielen 101 Punkte - mit diesem Punkteschnitt liegt er klar vor Di Matteo (1,48). Und im Vergleich zum Stand vor genau einem Jahr hat Keller ganz klar die Nase vorn: Nach dem 30. Spieltag der Saison 2013/14 hatte Schalke 58 Punkte auf dem Konto - 16 mehr als aktuell! - und belegte Rang drei.