Es ist eine alte und viel diskutierte Frage im Fußball: Kann eine Mannschaft nach großen Spielen ohne weiteres auf den normalen Alltag in der Liga umschalten? Genau vor diesem Spagat steht der FC Kray, wenn die Essener morgen zur zweiten Mannschaft vom VfL Bochum reisen. Denn nach dem überraschenden 1:0-Sieg über Alemannia Aachen und der 0:2-Pleite im Halbfinale des Niederrhein-Pokals gegen den Stadtrivalen Rot-Weiss Essen muss der FCK der Realität wieder ins Auge blicken - und die spielt sich für die berufstätigen Kicker von der Buderusstraße im Abstiegskampf ab. "Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden. Jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass das zuletzt zwei ganz heiße Spiele waren", sagt Trainer Michael Lorenz, der jedoch betont: "Das ist jetzt abgehakt. Wir wollen weiter Punkte holen, um am unserem Ziel, dem Klassenerhalt, zu arbeiten."
Wie wichtig ein klarer Kopf für Erfolge ist, zeigte sich in den vergangenen Wochen beim kommenden Gegner. Nachdem der VfL vor einem Monat bekannt gab, die U23 aus sportlichen und finanziellen Gründen ab der nächsten Saison vom Spielbetrieb abzumelden, herrscht bei den Spielern die Gewissheit, sich durch gute Leistungen für neue Aufgaben empfehlen zu müssen. Ein Umstand, der die Mannschaft von Dimitrios Grammozis angesichts von drei Siegen aus den letzten drei Spielen zu beflügeln scheint. "Sie sind sehr dynamisch, spielstark und durch die Erfolge werden sie viel Selbstbewusstsein haben", warnt Lorenz daher vor dem VfL. "Das macht sie zu einem unangenehmen Gegner, aber das sind wir auch."
Einsatz von Akman und Wagner fraglich
Welche Elf der Fußball-Lehrer auf den Rasen schickt, ist dagegen noch unklar. Definitiv fehlen werden die gelb-gesperrten Kamil Waldoch und Emre Yesilova sowie Emir Alic mit einer Verletzung am Sprunggelenk. Ob mit Vincent Wagner und Ömer Akman noch zwei weitere Stammkräfte wegen muskulären Problemen ausfallen, entscheidet sich erst kurzfristig. Falls das Duo seine Schuhe gegen die Bochumer ebenfalls nicht schnüren kann, wird die zweite Reihe gefordert sein, für eine positive Antwort auf die beliebte Kopf-Frage zu sorgen.