Pro: (von Marcel Krischik)
Klopp geht, der schwarz-gelbe Vorhang fällt. Und mit ihm auch der bleierne Umhang, den seine Spieler mit sich herumtragen. Die Gewissheit, demnächst nicht mehr vom Dortmunder Über-Coach trainiert zu werden, wird die Köpfe rund um die Strobelallee freipusten. Das hat mehrere Gründe: Die Profis, die sich zuletzt im Stillen mit einem Vereinswechsel beschäftigten, werden sich nun, wo ihr Trainer (vor)weggeht, leichter tun, ihre Absichten kundzutun. Die Profis, die dem BVB die Treue halten, können sich fortan ihrem neuen Übungsleiter empfehlen. Mehr noch: Persönliche Differenzen zwischen Trainer und Mannschaft können endlich offen ausgeräumt werden. Zu guter Letzt: Wer Jürgen Klopp in nun beinahe sieben Dortmunder Jahren erlebt hat, weiß, wie sehr er das Bad in der Menge genießt. Er ist nicht der Typ, der eine Ära, die er selbst eingeläutet hat, leise ausklingen lässt.
Contra: (von Elmar Redemann)
Jürgen Klopp ist der große Star beim BVB. Der Trainer hat immer die Aufmerksamkeit der Medien und auch die Kritik der Fans auf sich gezogen. Daran, dass die Borussen eine mehr als durchwachsene Saison spielen, konnte das jedoch nichts ändern. Nun ist die Katze aus dem Sack, am Ende der Saison verlässt der Zampano Dortmund. Was das im Saisonfinale ändert? Gar nichts! Gegen Paderborn stehen am Samstag wieder 11 bis 14 Profis aus dem Platz, „Kloppo“ nebenan im Blitzlichtgewitter. So war es im Prinzip aber auch seit seinem Amtsantritt schon. In Klopps Schatten ist das Team erblüht, nun aber sichtlich gewelkt. Bei den Schwarz-Gelben hat sich ein Abnutzungseffekt eingestellt, den viele Borussen lange nicht wahrhaben wollten. Dieser ist mit der Entscheidung vom Mittwoch aber nicht aufgehoben. Dass die Stars mehr können, als sie in dieser Spielzeit zeigten, wissen sie selbst am Besten.