Eishockey in Oberhausen

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Am Ende hätte mehr herausspringen können als nur ein Punkt. Der Berliner Eisbär Marcel Noebels hatte in der Verlängerung des zweiten Spiels im Rahmen der „Euro Hockey Challenge“ zwischen der deutschen und russischen Nationalmannschaft den Siegtreffer freistehend auf der Kelle, scheiterte aber an Goalie Alexander Sharychenkov.

Das auf die torlose Overtime folgende Penaltyschießen entschieden die Gäste schließlich für sich. Dass sich die DEB-Auswahl beim 2:3 aber immerhin einen Zähler sichern konnte, war der verdiente Lohn für eine im Vergleich zum Sonntag (0:3) stark verbesserte Leistung, vor allem in den sogenannten „Special Teams“. Blieb die Mannschaft von Trainer Pat Cortina am Sonntag bei neun Überzahlspielen ohne Erfolg und kassierte sämtliche Treffer in Unterzahl, gelangen den Nürnbergern Yasin Ehliz und Patrick Reimer am Montag beide Tore im Powerplay.

„Das war ein sehr positives Ergebnis. Im ersten Drittel waren wir nicht so gut, das zweite und dritte Drittel war aber deutlich besser, vor allem die Special Teams waren im Vergleich zum Sonntag stark verbessert. Es war ein guter Schritt für uns, gegen die russische Nationalmannschaft zu spielen“, bilanzierte Cortina zufrieden. Auch Gästetrainer Oleg Znarok zollte der DEB-Auswahl den verdienten Tribut: „Wir hatten vermutet, dass das Montagsspiel schwierig wird, acht Leute hatten wir im Gegensatz zum Sonntagsspiel ausgetauscht und viele junge Leute gebracht. Deutschland hat ein sehr gutes Spiel gezeigt.“

Ordentliche Zuschauerzahlen

Doch auch neben dem Eis verlief das Meiste für Spieler und Verantwortliche des Verbandes zufriedenstellend. 5.372 Besucher am Sonntag und 4.321 Zuschauer am Montag passierten die Eingangstore der König-Pilsener-Arena, in der zum ersten Mal seit dem DEL-Aus der Revier Löwen im Frühjahr 2002 wieder Profi-Eishockey ausgetragen wurde. „Oberhausen war ein toller Standort. Ich war von der sonntäglichen Zuschauerzahl leicht enttäuscht, weil wir den Rekord für „Euro Hockey Challenge“-Spiele (5500 in Krefeld gegen Schweden im April 2013, d. Red.) knapp verpasst haben. Am Montag haben aber dafür mehr Leute den Weg ins Stadion gefunden als erwartet. Gute Stimmung gab es an beiden Tagen, auch wenn es ein Auswärtsspiel war“, gab DEB-Marketingleiter Stefan Endraß zu Protokoll. Sicherlich: Die an beiden Tagen in hoher vierstelliger Anzahl angereisten russischen Anhänger waren der Atmosphäre absolut zuträglich,. Ob gegen einen anderen Gegner ähnliche Zuschauerzahlen zusammengekommen wären, ist aufgrund der riesengroßen Eishockey-Begeisterung im flächenmäßig größten Land der Welt zu bezweifeln.

„Oberhausen ist bereit für Eishockey“ Aber davon mal abgesehen: Auch Spieler und Trainer würden sich freuen, im kommenden Jahr wieder in der Neuen Mitte gastieren zu dürfen. „Das darf gerne ein jährliches Event werden. Arena, Hotel und Essen waren toll, die Menschen hier und die Eisqualität außergewöhnlich. Wir hatten hier alles, was wir brauchen“, fand der Bundestrainer deutliche positive Worte. Auch Daniel Pietta von den Krefeld Pinguinen denkt, dass Oberhausen „auf jeden Fall eine Bewerbung für weitere Spiele abgegeben hat. Wir haben von Fans beider Seiten eine super Atmosphäre erlebt, die ganze Woche lang gutes Eis gehabt. Da kann man nicht darüber meckern. Oberhausen ist bereit für Eishockey“.

Weiter geht es für die deutsche Nationalmannschaft bereits am Donnerstag und Freitagabend mit einem zweiten Doppel-Spieltag. Gegner in Lahti und Espoo ist dann Finnland. Und nach dem Halbfinalaus gegen Ingolstadt stößt mit Verteidiger Stefan Daschner dann auch ein Spieler der Düsseldorfer EG zum Kader.