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RWE-Kommentar
Rödinghausen war das i-Tüpfelchen

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Marc Fascher, RWE
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Das desaströse 0:3 der Essener gegen Rödinghausen war das i-Tüpfelchen auf ein bisheriges Jahr 2015 des Grauens für RWE. Ein Kommentar zur Situation.

Desaströs, ideenlos, mutlos, konfus, ängstlich, es gibt viele weitere negative Attribute, die man dem Essener Spiel gegen den SV Rödinghausen am Freitag anheften kann. Vor allem aber war die Leistung eines: Das i-Tüpfelchen auf drei Monate, die sich im Dezember so niemand hätte vorstellen können.

Da ging RWE als Wintermeister in die Pause (auch wenn Gladbach II ein Spiel weniger hatte). RWE träumte von der Meisterschaft, verstärkte sich mit Spielern, die aus höheren Ligen kamen und trotzdem brach auf einmal alles zusammen. Die Bilanz der bisherigen Saison ist traurig wie ernüchternd. Acht Spiele seit der Winterpause, in denen gab es zwei Siege und nur zwei eigene Tore. Eine Frechheit, wenn man sich das Personal anschaut, diese Möglichkeiten hat kaum ein anderer Viertligist. Das Stadion wird immer leerer, gegen Rödinghausen waren es noch 6100, es war lange gespenstisch ruhig.

Erst nach dem 0:1 wurde es lauter, weil an diesem Freitag das ganze Stadion die Trennung von Coach Marc Fascher forderte. Und die wird in Kürze unvermeidbar sein. Zu viel ist passiert, zu stark ist der Leistungsabfall, das haben sicher auch die Verantwortlichen am Freitag erkannt. Denn dort stand eine leblose Mannschaft auf dem Feld, die nach dem Rückstand in alle Einzelteile zerfiel. Garniert mit einer ersten Auswechslung (Freiberger für Hermes, den gestern besten Essener), die so niemand verstehen konnte. Aber es wird nicht an diesem Wechsel liegen, dass Marc Fascher das Ende der Saison kaum als Trainer in Essen erleben wird.

Es ist die ganze Entwicklung - oder die Nicht-Entwicklung. Der Fußball der Essener ist für die Anhänger derzeit kaum zu ertragen, die Ambitionen sind längst sicher im Niemandsland verstaut und in der Tabelle kann RWE die Spitze nur noch mit einem Fernglas der Extraklasse schemenhaft erkennen. Dazu der Fall Harttgen, der trotz aller Beteuerungen der Verantwortlichen auch Fascher immer etwas nachhängen wird. Ob berechtigt oder nicht, das interessiert schon fast niemanden mehr. Doch wenn die Situation einmal so zerfahren ist, dann wird nicht mehr sauber getrennt, dann kommt gerne alles in einen Topf und drauf. In dem Fall auf den Trainer, der am Ende wie seine Mannschaft wirkte - versteinert, leblos, ratlos.


Und deshalb müssen die Verantwortlichen um Michael Welling in dieser Zeit handeln. Nicht aktionistisch, nicht dem Wunsch der Masse folgend. Sondern weil die Hafenstraße sonst spätestens am 14. April zum Tollhaus werden könnte. Denn da steht nach dem Ligaauftritt in Verl das aktuell einzige Spiel an, was noch von gesteigertem Interesse ist. Und zwar das Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den FC Kray, mit der Aussicht auf den Einzug in den DFB-Pokal. Und nach zwei desaströsen Meisterschaftsniederlagen gegen den Stadtrivalen bei 2:5 Toren darf sich RWE in diesem Spiel keine dritte Pleite erlauben. Doch in der derzeitigen Situation würde ein drittes Debakel gar nicht überraschen. Denn die Mannschaft scheint nach jedem Fehlpass gelähmt, man stelle sich vor, es steht lange 0:0 oder Kray geht in Führung. Die Hafenstraße würde Kopf stehen, es wäre dasselbe Pulverfass wie zum Ende der Trainerzeit von Waldemar Wrobel.

Und weil die Verantwortlichen das wissen, werden sie vermutlich handeln. Es wäre nach aktuellem Stand der einzige und logische Schritt, auch wenn der Vertrag von Fascher gerade offenbar rechtskräftig für die kommende Saison verlängert wurde. Aber das darf jetzt nicht zählen, nur eine Trennung des sympatischen Hamburgers kann die Wogen glätten und die Mannschaft wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen. So ist das Geschäft, so wird es immer bleiben...

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