FCK-F95 II 1:1

Kray gibt Sieg aus der Hand

Die Anfangsphase in der heimischen Kray-Arena war sehr zerfahren. Beide Teams taten sich schwer, gegen die gestaffelten Defensivreihen anzukommen. Bis auf einen Flachschuss von Emre Yesilova (10.), der knapp am linken Pfosten vorbeiging, passierte nicht viel. Risiko gingen beide Mannschaften vorerst nicht ein.

Der Partie fehlten die überraschenden Aktionen. So fand das Spiel in der ersten Hälfte fast ausschließlich im Mittelfeld statt. Beide Seiten standen defensiv gut. Düsseldorfs Reserve fand gegen Kray aus dem Spiel heraus kein Mittel. Einzig ein öffnender Pass von Kaan Akca auf Orhan Yildirim, der in der Mitte Stürmer Kemal Rüzgar suchte, sorgte für Aufsehen. Vincent Wagner aber blockte den Torversuch mit einer formidablen Grätsche ab (28.).

Und so musste 'Meister Zufall' her, um für Jubel in der KrayArena zu sorgen. Ilias Elouriachi bekam nach 35 Minuten in der Zentrale genügend Platz geboten und zog aus 25 Metern direkt auf den Kasten. Sein Schuss senkte sich ins linke Eck, damit erwischte der Krayer Gästekeeper Robin Heller auf dem falschen Fuß (35.). Es war Elouriachis erster Saisontreffer. Vor der Pause waren es abermals die Essener, die den Torschrei auf den Lippen hatten. Nach einem langen Einwurf kam Wagner zum Kopfball, den Heller im letzten Moment noch entschärfen konnte (43.).

Ohne Wechsel begann der zweite Abschnitt wieder mit Vorstößen der Gäste, die aber weiterhin kein wirkliches Mittel gegen die sehr gut organisierte Viererkette fand. Einzig eine direkt gezogene Ecke von Muhammet Karpuz sorgte für Gefahr. Philipp Kunz, der ansonsten beschäftigungslos blieb, konnte jedoch parieren (64.). Die Angriffe der Hausherren wurden mit der Spielzeit weniger. Kray schaffte es phasenweise nicht mehr, aus der defensiven Haltung herauszukommen und für Entlastung zu sorgen.

Ajani schockt die Hausherren

Einen ersten Schock mussten die Krayer in der 70. Minute verarbeiten. Ohne gegnerische Einwirkung verletzte sich Yesilova nach einem Antritt und musste durch Marvin Grumann ersetzt werden. Alles deutet auf eine Oberschenkelzerrung hin. Kurz danach bekam der auf Seiten der Gäste ebenfalls eingewechselte Julien Rybacki eine Flanke von rechts, konnte den Ball aber nicht auf das Tor bringen.

In der 76. Minute wurde Elouriachi im Mittelfeld von hinten umgestoßen, Schiedsrichter Jörn Schäfer ließ überraschenderweise weiterlaufen und so kamen die Landeshauptstädter zum Ausgleich.

Muhammet Karpuz war auf rechts enteilt und schlug eine flache Flanke, Wagner und Mengert kamen nicht mehr an die Kugel. Marvin Ajani stand am langen Pfosten frei und konnte zum Ausgleich einnetzen. Auf der Gegenseite besaß Philipp Gödde die Möglichkeit, für die postwendende Antwort zu sorgen. Seinen strammen Schuss konnte Heller aber mit den Fäusten parieren. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der es jedoch keiner Mannschaft mehr gelang, den entscheidenden Treffer zu erzielen.

Fader Beigeschmack

Kray-Coach Michael Lorenz und Fortunas Nachwuchsleiter Michael Hirte waren sich im Anschluss einig, dass dieses Remis in Ordnung ging. Lorenz sah von seiner Mannschaft eine "gute erste Halbzeit, in der wir sehr kompakt standen. Es war klar, dass Düsseldorf im zweiten Abschnitt Druck ausüben würde. Hier haben wir zu wenig investiert." Die Verantwortlichen des Aufsteigers aber können mit dem Untenschieden leben, denn: "Wir haben so einen Punkt mehr auf der Habenseite. Wichtig ist, dass wir auch in den nächsten Wochen die Spannung hochhalten."

Der fade Beigeschmack des Ausgleichstreffers aber blieb ein Gesprächsthema an der Buderusstraße. Nahezu alle Beteiligte konnten die Entscheidung des Referees nicht verstehen. Lorenz gab zu: "Es war ein klares Foul gegen 'Ele'. Dennoch haben die Gäste hierauf überragend umgeschaltet und sind so zum Treffer gekommen." Auch Verteidiger Christian Mengert war die Enttäuschung über den vergebenen Sieg anzumerken: "Wir haben es im zweiten Durchgang nicht mehr geschafft, Druck gegen den Ball auszuüben. Wir haben zu wenig investiert, müssen aber auch weiter nach vorne schauen für die nächsten anstrengenden Begegnungen."