Der Schiedsrichterausschuss des Bayerischen Fußballverbands (BFV) hat die Einführung des Sprays in seiner Regionalliga beschlossen. „Alle Schiedsrichter haben die Dosen bekommen, sind geschult und einsatzbereit“, erklärt BFV-Schiedsrichterobmann Walter Moritz. Premiere feiert das Freistoß-Spray am Freitag, 6. März, in der von Patrick Hanslbauer geleiteten Partie Würzburger Kickers gegen den SV Heimstetten.
Die Diskussion über den Einsatz des Hilfsmittels wird auch im Fußballwesten geführt. Während der BFV die Kosten des Spray übernimmt, ist die Finanzierung im WFLV aber noch längst nicht geklärt. Andreas Thiemann, der sowohl der Vorsitzende des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbands (WFLV) wie auch des Fußballverbands Niederrhein (FVN) ist, erklärt: „Grundsätzlich stehe ich dem Spray aufgeschlossen gegenüber, dennoch muss ersteinmal geklärt werden, ob die Schiedsrichter es mitbringen müssen, oder ob es die Vereine zu stellen haben.“
Schließlich sind die Ausgaben beachtlich. Eine Dose, mit der ca. 21 Meter gesprüht werden können, kostet rund vier Euro. „In der Halbzeit muss sie aber ausgetauscht werden, weil man ja nicht weiß, wie viel Meter verbraucht sind“, bemerkt Thiemann. Dementsprechend werden mindestens zwei Dosen pro Spiel benötigt. Werden diese acht Euro nur schon auf die drei höchsten Spielklassen, die Regionalliga und die beiden Oberligen, hochgerechnet, müssenen pro Spieltag 216 Euro berappt werden. In einer Saison kommen so 7.344 Euro zusammen – alleine für drei Spielklassen. „Wir befinden uns in der Diskussion, eine Lösung haben wir aber noch nicht gefunden“, berichtet Thiemann, der deshalb auch eine schnelle Einführung, beispielsweise zur neuen Saison, derzeit ausschließt.
Zudem stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Weil die Schiedsrichter beim Stellen der Mauern kaum Probleme haben, könnte diese Kohle besser investiert werden. Beispielsweise in den Schutz der Unparteiischen, die sich gerade im Amateurfußball immer größer werdender Gewalt ausgesetzt sehen. Man muss ja schließlich nicht alles nachmachen.