Damit war schon klar, dass es bis zum Westderby ziemlich sicher keinen neuen Trainer auf der Bank des Fußball-Zweitligisten geben würde. Jetzt drängt die Zeit bei der Trainersuche auch nicht, lassen die Verantwortlichen wissen, nachdem das 2:1 beim 1. FC Heidenheim die Fortunen weiter den Anschluss an die Aufstiegsplätze halten ließ. „Dadurch haben wir jetzt eine größere Ruhe, was sicherlich von Vorteil ist. Denn Hektik und Aktionismus sind weder hilfreich noch zielführend“, sagt Sport-Vorstand Helmut Schulte.
Der Sieg zur Premiere machte indes auch den „Übergangstrainer“ froh, wie sich Taskin Aksoy selbst bezeichnet hatte: „Sicherlich war der Erfolg auch ein wenig glücklich, aber das Glück haben wir uns erarbeitet.“ Jenes Glück war angesichts vieler Heidenheimer Chancen und mancher Konfusion in der Fortuna-Abwehr einigermaßen strapaziert worden. So sehr, dass vielleicht für das Westderby nicht mehr so viel übrig ist?
Aksoy scheint jedenfalls etwas ausgelöst zu haben, was die Düsseldorfer zurück auf die Erfolgsspur bringen kann. Die 27 abgegebenen Torschüsse in Heidenheim waren jedenfalls der beste Wert in dieser Saison und wurden letztmals vor drei Jahren erreicht. In der Auswärtstabelle der 2. Liga kletterte die Fortuna wieder auf den ersten Platz – doch was das wirklich wert ist, wird sich am Freitag gegen Bochum zeigen. Denn die Heimspielbilanz mit nur drei Siegen aus elf Spielen ist bisher miserabel und war mit ein Grund für die Trennung von Trainer Oliver Reck.
Als Nachfolger wurden bereits die verschiedensten Trainer gehandelt: Die „Rheinische Post“ brachte Alexander Zorniger ins Spiel, die Fans sprachen sich in einer Umfrage der Zeitung für Jos Luhukay aus. Im „Express“ äußerte Lorenz-Günter Köstner seine erneute Bereitschaft nach vollständiger Genesung, von dem sich die Fortuna vergangenes Jahr nach langer Krankheitsphase gütlich getrennt hatte. Und dann kommt da auch noch der Ex-Leverkusener Sami Hypiä ins Spiel, der mit Toten-Hosen-Sänger Campino befreundet ist und daher über den Aufsichtsratsvorsitzenden Marcel Kronenberg (arbeitet für das Hosen-Management) laut „Express“ ein Thema sein könnte. Allerdings offenbar erst nach dem Westderby – bis dahin hat Aksoy weiter das Kommando.