Der Himmel ist grau, es regnet und die Baumwipfel bewegen sich im Wind. Trotzig bemerkt der Fußballlehrer: „Es kommen stürmischen Zeiten auf uns zu.“
Stimmt. Am Samstag, 31. Januar, geht die Mission „Aufstieg“ mit dem Gastspiel in Halle in ihre zweite und entscheidende Phase. Zudem drohen auch intern kräftige Verwirbelungen. Denn erstmals in dieser Saison steht dem 48-Jährigen der gesamte Kader zur Verfügung. „In der Vorbereitung sind alle an ihre Grenzen gegangen, deshalb bewegen sich auch alle auf einem sehr hohen Niveau“, berichtet der Coach.
Das bedeutet aber auch: Er muss aussortieren, schließlich kann er nur 18 Mann mit auf die Reise nach Sachsen-Anhalt nehmen. „Es wird Härtefälle geben, die sportlich kaum erklärbar sind“, betont Lettieri und hat dabei die U23-Regel im Blick. Weil der dritte Keeper, Maurice Schumacher, verletzt ausfällt, hat sich eine Option, die Regel zu erfüllen, bereits erledigt.
Während die Qual der Wahl andere um den Schlaf bringen würde, genießt Lettieri das Hauen und Stechen. „Wir haben in der Vorbereitung alles dafür gemacht, erfolgreich zu sein. Die Einstellung der Jungs ist extrem positiv und die Konkurrenzsituation pusht uns.“ Das ist auch von Nöten, schließlich ist der Rückrundenstart enorm wichtig. „Halle war zum Schluss sehr erfolgreich“, verweist Lettieri auf die letzten fünf Spiele des Kontrahenten, aus denen der HFC zehn Zähler holte. „Die sind genauso gut drauf wie wir.“
Allerdings ist Halle auch das heimschwächste Team der Liga und die mittlerweile topbesetzten Zebras strotzen nach dem Sieg gegen Bremen vor Selbstvertrauen. Bleibt für den MSV also nur zu hoffen, dass die Mannschaft an der Saale kräftig wirbelt und am Ende ein Jubelsturm Lettieris Prophezeiung wahr macht.