MSV im Test

Qualitätssteigerung macht Hoffnung

Doch nach der positiven Vorbereitung und vor allem nach dem souveränen 3:1-Sieg gegen Werder Bremen ist die Aufstiegshoffnung wieder zurückgekehrt.

Vorbereitung Auch wenn im Trainingslager im türkischen Antalya nicht die besten Witterungsbedingungen herrschten, konnte Gino Lettieri sein Programm durchziehen. Erstmals waren alle Zebras, selbst Neuzugang Martin Dausch, zusammen. Dadurch ist der Zusammenhalt noch einmal gesteigert worden. Sportlich hat sich das Camp ebenfalls ausgezahlt. Neben zahlreichen Standardvarianten ließ der Fußballlehrer auch Systemverschiebungen einstudieren, um sich besser auf Spielsituationen einstellen zu können. Die bisherige 4-2-3-1-Ausrichtung ist vom nun bevorzugten 4-5-1 abgelöst worden.

Testspiele MSV-Jugend-Auswahl - MSV0:6 (0:4) Tore: Onuegbu (4), Wolze, Aycicek. White Star Brüssel - MSV0:1 (0:1) Tor: Bajic. SGS Großaspach - MSV2:3 (0:1) Tore: Onuegbu, Scheidhauer, Bohl. PFK Simurq Zaqatala - MSV1:4 (1:1) Tore: Gardawski, De Wit, Klotz. MSV Duisburg - Werder Bremen3:1 (3:1) Tore: Onuegbu, Bohl, Janjic. SSVg Velbert - MSVausgef.

Abwehr Im Tor ändert sich nichts, Michael Ratajczak ist die unangefochtene Nummer eins. Während auf der Linie alles geklärt ist, hat Lettieri in der Abwehr die Qual der Wahl. Mit Branimir Bajic und Thomas Meißner steht das Pärchen in der Innenverteidgung, während Rolf Feltscher auf rechts und Kevin Wolze links gesetzt sind. Mit Christopher Schorch, Matthias Kühne, Enis Hajri und Sascha Dum stehen allerdings qualitativ hochwertige Backups parat, die im Ernstfall problemlos übernehmen können.

Mittelfeld Ein noch viel größeres Luxusproblem hat Lettieri im Mittelfeld. Gleich acht vermeintliche Stammspieler kämpfen um fünf freie Positionen. Goalgetter Zlatko Janjic ist als Zehner gesetzt, gleiches gilt für den in der Hinserie konstant auftrumpfenden Tim Albutat auf der Sechs. Außerdem hat Lettieri für seinen Kapitän Steffen Bohl den Platz auf der linken Außenbahn vorgesehen. Bleiben für den technisch starken Martin Dausch, den schnellen Michael Gardawski, den zweitbesten Knipser Nico Klotz, den wiedergenesenen Anführer Pierre De Wit, Youngster Fabian Schnellhardt sowie den zuletzt angeschlagenen Dennis Grote zwei Positionen übrig. Für den MSV ein ungewohnter Konkurrenzkampf.

Angriff Der Gewinner der Vorbereitung ist Kingsley Onuegbu. Nicht nur wegen seiner sechs Treffer in den Testspielen, auch von seiner gesamten Körpersprache her ist der Knipser wieder der Alte. Kevin Scheidhauer wird es schwer haben, am „King“ in seiner derzeitigen Form vorbeizukommen.

Stärken Gino Lettieri hat in der Hinrunde immer davon geträumt, wechseln zu können, ohne einen Leistungseinbruch befürchten zu müssen. Nach der Verpflichtung Dauschs sowie der Rückkehr der Langzeitausfälle De Wit, Gardawski oder Bohl bietet sich dem Coach endlich diese Möglichkeit. Zudem ist die Abwehr ein Bollwerk und spielerisch müssen sich die Zebras, die sich trotz des Konkurrenzkampfs gut verstehen, hinter keinen Team der Liga verstecken.

Schwächen Bis zum gegnerischen Strafraum klappt fast alles, aber dann fehlt den Duisburgern (noch) die Kaltschnäuzigkeit. Bis auf Janjic konnte bislang kein Offensiver überzeugen und konstant gute Leistungen abrufen. Onuegbu ist in der Vorbereitung auf einem guten Weg zurück zur alten Stärke, aber der Beweis, dass sich die Meidericher auf ihn verlassen können, steht noch aus. Auch von Scheidhauer, Grote oder Gardawski darf im Abschluss noch viel mehr erwartet werden.

Prognose Bleiben die Zebras vom Verletzungspech verschont und müssen nicht ständig die Startelf umbauen, ist alles drin. Bielefeld wird aller Voraussicht nach durchmarschieren. Aber der MSV ist dank der vorhandenen Qualität innerhalb der Mannschaft, die durch Dausch sowie die Rückkehr der Stammkräfte extrem gestiegen ist, in der Lage, den direkten Aufstiegsplatz hinter der Arminia zu buchen. Rang zwei ist ohnehin das große Ziel, denn die Relegationsspiele gegen einen Zweitligisten sind mehr als undankbar. Auch wenn die Statistik für den Drittligisten spricht, ist das direkte Ticket natürlich die beste Lösung. Und die ist machbar.