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Martin Kree
Champions League-Sieger wird 50 Jahre alt

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Martin Kree: "Ich bin jetzt mehr Bochumer"
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1994, mit 29 Jahren wagte Martin Kree einen letzten großen Schritt und wechselte von Bayer Leverkusen zu Borussia Dortmund.

Es folgte die erfolgreichste Zeit in seiner Karriere mit dem Gewinn zweier Meister-Titel, der Champions-League und des Weltpokals. Es war gleichzeitig seine letzte Station. Nach dem Abschied aus dem Profi-Geschäft hat der gelernte Innenverteidiger einen anderen Weg eingeschlagen. Er führt sein eigenes Unternehmen und sitzt seit 2012 im Aufsichtsrat des VfL Bochum, für den er 1984 sein erstes Bundesliga-Spiel machte. Am 27. Januar wird Martin Kree 50 Jahre alt. RS sprach mit ihm über seine „zweite Karriere“, die BVB-Krise und über die jungen Profis von heute.

Martin Kree, nach jeweils fünf Jahren in Bochum, Leverkusen und Dortmund haben Sie Ihre Karriere beendet. Wie ging es danach für Sie weiter? Nach meinem Karriere-Ende in Dortmund wurde ich zunächst von der Sportrechte- und Werbeagentur WWP in Liechtenstein engagiert und war in deren Kölner Filiale tätig. Die Agentur war in vielen sportlichen Bereichen sehr gut aufgestellt, allerdings nicht im Fußball. Dafür sollte ich dann sorgen. Es war eine durchaus interessante Arbeit, zumal der Inhaber Harti Weirather ein international erfolgreicher Ski-Abfahrtsläufer war.

Prallen dabei nicht zwei Welten aufeinander? Klar – der Skifahrer denkt sich: „Wie komme ich am schnellsten den Berg hinunter?“, während der Fußballer eher auch taktische Mittel einsetzt.

"Wir gehen da mit einer Unterschrift raus!"

Wie hat sich das in der Zusammenarbeit bemerkbar gemacht? Ich kann dazu ein Beispiel nennen. Wir wollten mit der Agentur Spieler von Arsenal London an uns binden. Mein Chef ist mit der Einstellung „Wir gehen da mit einer Unterschrift raus“ angetreten. Ich aber wusste zu diesem Zeitpunkt ja noch, wie Fußballer ticken und wollte mich den Spielern langsam und behutsam nähern.

So etwas kann doch auf Dauer sicher nicht gutgehen... Wir sind stets fair miteinander umgegangen. Es war trotz dieser leichten Differenzen eine interessante Angelegenheit. Es hat sich dann allerdings ein wenig auseinander dividiert. Wir haben letztlich beschlossen, uns im Guten zu trennen. Dann habe ich mich selbstständig gemacht. Ich wollte nicht mehr abhängig sein. Heute bin ich Inhaber und Geschäftsführer des IT-Schulungs-Unternehmens New Horizons Dortmund.

Nur mit der Zahnbürste zum Training

Die Unabhängigkeit war sicher ein krasser Gegensatz zu Ihrer vorherigen Karriere – wurden Sie nicht von vornherein mit großen Schwierigkeiten konfrontiert? Natürlich. Ich kam aus einem Bereich, in dem alles für mich getan wurde. Zum Spiel musste ich – etwas übertrieben ausgedrückt – nur meine Zahnbürste mitbringen. Um alles andere wurde sich gekümmert. Heute bin ich für die Organisation meines Unternehmens verantwortlich. Die Umstellung war aber nicht nur mental, sondern auch körperlich sehr hart. Das mag seltsam klingen, aber der Körper muss sich natürlich auch umstellen, wenn der Schritt vom Leistungssport zum Büro-Job erfolgt. Ich musste in meinem täglichen Arbeitsalltag erst lernen, mir die Zeit für etwas Freizeitsport und dadurch einen körperlichen Ausgleich zu nehmen (lacht).

Welche Tendenz sehen Sie bei den Spielern, die jetzt noch sehr jung sind und derart behütet aufwachsen? Da muss der Sprung doch später viel größer sein. Ich denke, dass der Sprung von einer Karriere im Profisport zum „echten“ Leben sowohl früher nicht leicht war als auch in Zukunft für die jetzigen Profis nicht leicht sein wird. Allerdings ist das auch sehr typabhängig. Entscheidend ist, wie auch in vielen anderen Situationen im Leben, die Lebens-Intelligenz.

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