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VfL Bochum
Wo Fanfreundschaft lebt

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VfL Bochum: Wo Fanfreundschaft lebt
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Es kommt, wie es kommen musste:

Wenn der FC Bayern München knapp eine Woche vor dem Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg zur Generalprobe „anne Castroper“ aufläuft, dann ist die Bude mit 30.000 Zuschauern ausverkauft. Sport1 überträgt live, die Vermarktung schlägt alle Rekorde und man darf getrost davon ausgehen, dass mit den Gesamteinnahmen die finanziellen Engpässe aus dem Trainerwechsel mit einem Schlag beseitigt sind.

Bayern-Boss Karl-Heinz Hopfner, Matthias Sammer und Hermann Gerland sei Dank, weil sie dem VfL spontan, unbürokratisch und generös dieses Spiel ermöglichten – und ganz Bochum freut sich auf die Bayern. Und es wird kein Freundschaftsspiel wie jedes andere sein. Über den VfL Bochum berichten Günther Pohl und Marc Siekmann Die Fanfreundschaft beider Lager hat dafür gesorgt, dass mittlerweile fast 100.000 Fanschals beider Vereine über die Ladentheke gingen. Alles begann 1973, als sich einige Bayern-Fans in die damalige VfL-Fanclubkneipe „Beckporte“ verirrten. Beim Gegenbesuch im Rückspiel entrollten die VfL-Anhänger ein Transparent mit der Aufschrift „VfL-Fans grüßen den FC Bayern“. Danach entwickelten sich viele Freundschaften, die bis heute noch gepflegt werden. So sind die Anhänger des Bayern-Fanclubs „Gäuboden“ aus Straubing mit den VfL-Fans „Die Treuen“ längst auch verbandelt und am Freitag auch im Stadion präsent.

„Jetzt bin ich auf der ganzen Welt rumgekommen, aber sowas habe ich noch nie erlebt“ Franz Beckenbauer

Und so kam es am 5. Februar 1994 schon einmal zu einem Freundschaftsspiel in Bochum, als Uli Hoeneß und der damalige VfL-Manager Klaus Hilpert nicht einmal fünf Minuten benötigten, um Übereinkunft über den Test zu schließen. Die Stimmung vor, während und nach dem Spiel war so einzigartig, dass „Kaiser“ Franz Beckenbauer nach dem Spiel fast euphorisch bilanzierte: „Jetzt bin ich im Fußball auf der ganzen Welt herumgekommen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Dieses Verhalten war einfach vorbildlich.“ Minutenlang forderten damals beide Lager abwechselnd die beiden Teams an und verbreiteten somit Gänsehaut.

Unvergessen auch, dass vor 60.000 Zuschauern im Olympiastadion die VfL-Mannschaft in der Saison 1996/97 vor der Südkurve mit den Bayern-Fans nach einem 1:1 die Laola machte. Am Freitag gibt es erstmals seit dem Pokalsieg des FCB am 20. Dezember 2011 (2:1) ein Wiedersehen in Bochum. Die Bayern kommen dabei mit einer Stärke, die beängstigend ist. David Alaba, Holger Badstuber hat seine zweijährige Leidenszeit beendet und Bastian Schweinsteiger verpasste im Trainingslager keine einzige Einheit. Doch damit nicht genug: Dante, Sebastian Rode, der lange abgetauchte Mitchell Weiser und Gianluca Gaudino gehören zu den Gewinnern der Vorbereitung.

Und selbst der 37-jährige Claudio Pizarro, der in beiden Testspielen traf, denkt über eine Vertragsverlängerung nach. Arjen Robben wird am Freitag, seinem 31. Geburtstag, auch versuchen, sich ein Erfolgserlebnis wie im Pokalspiel 2011 zu bescheren, als er den Siegtreffer erzielte. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Thomas Müller, Mario Götze und Schweinsteiger werden voraussichtlich fünf Weltmeister in Bochum auflaufen. Robben als WM-Dritter und Dante als WM-Vierter präsentieren ebenfalls geballte Weltklasse.

So ist es allzu verständlich, wenn Gertjan Verbeek dieses Spiel aus der eigentlichen Vorbereitung ausklammert und darüber nachdenkt – trotz vieler Verletzungen – sehr häufig zu wechseln, um allen dieses Erlebnis zu gönnen.

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