Halle Bochum

Alle kämpfen gegen die Dauersieger

61 der 63 teilnehmenden Mannschaften werden versuchen, die Dauerabonnenten auf den Titel – SG Wattenscheid 09 und VfL Bochum II – zu entthronen. Und vielleicht haben sie dieses Mal sogar ein bisschen mehr Glück als noch in den letzten Jahren. Da zum ersten Mal nach den Futsal-Regeln gespielt wird, könnten die Karten tatsächlich neu gemischt werden.

Überraschungen gibt es bei jeder Hallenstadtmeisterschaft. Im letzten Jahr war es der SV Phönix Bochum, der als Kreisligist erst im Halbfinale die Segel streichen musste. 0:3 unterlag die Mannschaft von Norbert Sikora dem späteren Titelgewinner VfL Bochum II. Der Phönix-Coach erinnert sich noch gerne an den fulminanten Auftritt seiner Jungs. „Da haben wir eine riesige Hallensaison gespielt“, sagt er hocherfreut. „Wir haben guten Fußball gespielt und den Verein wunderbar vertreten.“ Einziges Manko damals: Als es wieder raus auf den Platz ging, fehlte der Mannschaft ein wenig die Kraft und die gute Hinrunde unter freiem Himmel wurde in der Rückrunde verspielt.

Das will Sikora in dieser Spielzeit unbedingt vermeiden. Mit mindestens einem Zähler Vorsprung wird seine Mannschaft im Frühjahr 2015 als Tabellenerster in die Rückrunde starten. Und da dieser Platz bis zum Saisonende verteidigt werden soll, ist das Abschneiden in der Halle in diesem Jahr eher nebensächlich. „Wir wollen nicht mit aller Gewalt etwas erreichen“, erklärt Sikora. „Die angeschlagenen Spieler werden auf keinen Fall in der Halle dabei sein“, gibt er mit Nachdruck zu verstehen. „Die Liga hat Priorität.“ Zumal das Ergebnis aus dem letzten Jahr „ohnehin nur schwer zu toppen“ sein wird, wie die Phönixer wissen.

Geheimfavorit Wiemelhausen

In der Halle schwer zu toppen sein wird auch die Leistung, die Concordia Wiemelhausen in der Hinserie auf dem Rasen abgeliefert hat. Der ungeschlagene Tabellenerste der Bezirskliga 10 Westfalen gilt nicht nur deswegen als einer der Geheimfavoriten auf den Hallentitel. Schon in den Jahren zuvor hat die Mannschaft aus dem Bochumer Süden immer wieder mal für Aufsehen gesorgt. So wurde man vor zwei Jahren sogar Dritter, als SW Wattescheid im Neunmeterschießen mit 5:3 besiegt wurde. Heiner Hanefeld, 1. Vorsitzender der Concordia, will die Trauben für seinen Verein allerdings nicht zu hoch hängen. „Ich halte viel davon, mit beiden Beinen auf dem Teppich zu bleiben“, sagt er. „Es ist wichtig, dass wir bei uns im Süden ins Endspiel kommen. Wie es dann in der Rundsporthalle nachher weitergeht, ist auch abhängig von den Gruppen.“

Diejenigen, die viel Spaß am Spiel in der Halle haben, werden wohl am 3. Januar auch auflaufen und versuchen, den Verein gut zu repräsentieren. „Aber mit der notwendigen Gelassenheit“, erklärt Hanefeld. Er ist sehr gespannt, wie sich die neuen Futsal-Regeln auf die Hallenstadtmeisterschaft auswirken werden. Ebenso wie Thomas Reis. Der Trainer der Zweitvertretung des VfL Bochum muss sich vor Beginn des Turniers noch einmal ein bisschen genauer mit den Regularien auseinandersetzen. Zwar weiß er von einem Praktikum in Hessen bereits, wie es um die Eigenschaften des etwas kleineren Balles gestellt ist, was sich jedoch sonst noch so ändert, ist ihm bislang nicht bekannt. „Das ist in diesem Jahr für alle neu und sicherlich einensehr reizvolle Aufgabe. Lassen wir uns überraschen, wer am besten mit den Gegebenheiten zurecht kommt“, sagt Reis.

Dass seine Mannschaft zum Favoritenkreis zählt, kann und will der Trainer von Bochum II nicht abstreiten. Deshalb hätte er auch nichts dagegen, wenn seinem Team die Titelverteidigung gelänge. „Wenn ich da mitspiele, dann will ich auch den bestmöglichen Erfolg haben“, erklärt der Bochumer Nachwuchs-Trainer, der weiß: „Die kleineren Vereine sind immer darauf aus, uns ein Beinchen zu stellen.“