Legal, illegal, scheißegal. Unter diesem Motto hat sich wohl Marco Reus sechs Jahre lang in den Berufsverkehr eingefädelt. In amtlicher Geschwindigkeit und ohne Führerschein, versteht sich. So eine Kaltschnäuzigkeit mag man ihm zwar im Strafraum wünschen, aber nicht auf der Straße. Dass er obendrein noch x-mal geblitzt wurde, darauf wären selbst harte Autoren von RTL-2-Dokusoaps wohl nicht gekommen. Jedenfalls verblassen dagegen die Schrott-Ausflüge der Schalke-Bubis zu reinem Kinderkram. Reus ist stolze 25.
Da sind sie umringt von Lebensberatern aller Coleur. Und keiner fühlt sich berufen, den Jungen darauf hinzuweisen, dass er sich gerade richtig in die Scheiße fährt. Wie in der Fußballszene nicht unüblich, konnte er aber auf milde Strafen hoffen. Ein Tagessatz mehr und Reus wäre vorbestraft, puh, das hat ja gerade noch gepasst. Vermutlich nächtigt der zuständige Richter in gelb-schwarzer Bettwäsche.
Die 540.000 Euro zahlt Reus aus der privaten Portokasse. Die randvoll ist, weil er erstens keine Briefe schreibt, zweitens die auch nicht frankieren würde.
Oh, Marco - frohe Weihnachten. Und weiter gute Fahrt.