Obwohl er nicht mit Selbstkritik spart – wie denn auch nach einer 0:5-Klatsche? – will Marco Höger das "Endspiel" in knapp zwei Wochen in Maribor nicht als Geschenk für Schalke verstehen. Davor aber stehe die Mannschaft erst einmal in der Pflicht, am Samstag (15.30 Uhr) gegen Mainz 05 Wiedergutmachung zu betreiben.
Marco Höger, wie war die Nacht nach dem Debakel gegen Chelsea?
Naja, wie soll die schon gewesen sein? Viel Schlaf habe ich nicht bekommen. Nach solch einem Spiel kann man auch nicht einfach so weiter machen, daher hat die Videoanalyse ein bisschen länger gedauert. Es ist so, wie Horst Heldt es sagt: Das ist nicht zu akzeptieren.
Haben Sie schon eine Erklärung dafür gefunden, warum am Dienstagabend für Schalke alles falsch lief?
Das ist schwer, aber wenn man gegen solch eine klasse Mannschaft nach eineinhalb Minuten das erste Gegentor kriegt, wird es natürlich hart. Aber dann haben wir alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben: Aggressivität, Mut und den Glauben an uns selbst.
Viele Fans haben erst gepfiffen und sind dann vorzeitig nach Hause gegangen. Zurecht?
Ja! Wenn ich als Fan im Stadion gewesen wäre, wäre ich schon früher nach Hause gegangen, nicht erst in der 75. Minute. Ich glaube, aber, dass die Fans schon im nächsten Spiel am Samstag gegen Mainz wieder hinter uns stehen werden.
Trotzdem: Hat Schalke es vielleicht auch gar nicht verdient, weiter international zu spielen?
Das sehe ich anders. Wir haben in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir eine Champions-League-Mannschaft sind. Daher haben wir es, trotz Dienstag, verdient dort zu spielen. Und natürlich werden wir in zwei Wochen in Maribor alles dafür tun, um unsere kleine Chance aufs Weiterkommen zu nutzen. Davor steht aber erst einmal die Bundesliga im Vordergrund. Gegen Mainz haben wir jetzt wieder ein Heimspiel und zu Hause müssen wir zusehen, dass wir die Punkte behalten, um in der Liga weiter nach vorne zu kommen.