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Schiedsrichter
Dramatischer Rückgang wegen Gewalt

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Schiris im Amateurbereich: Dramatischer Rückgang wegen Gewalt
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Die Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball hat am vergangenen Wochenende ganz neue Dimensionen erreicht.

Bei einer Freizeitliga-Partie auf der Dellwiger Sportanlage Scheppmannskamp erlitt der Schiedsrichter Helmut D. nach der Attacke eines Spielers einen doppelten Kieferbruch und wurde bereits zwei Mal in einer Spezialklinik operiert.

Die brutale Tat des 24-jährigen Hobbyspielers hat in der lokalen Fußballszene für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Auf dem Facebook-Portal der „Fußballszene Essen“, die zuerst über den traurigen Zwischenfall berichtet hatte, drückten Spieler und Vereine dem schwer verletzten Unparteiischen ihre Genesungswünsche aus. Auch die Freizeitliga Essen, die erstmals von einem Zwischenfall dieser Art betroffen ist, reagierte mit großer Bestürzung. „Für eine solche Tat fehlen mir einfach die Worte“, sagt der Vorstandsvorsitzende der FFL Essen, Thomas Weiz, der als Schiedsrichter im gleichen Fußballkreis wie sein verletzter Kollege Helmut D. tätig ist. Gegen die immer größer werdende Welle der Gewalt gegenüber Schiedsrichter sieht Weiz nur eine Lösung. „Die Täter müssen drastisch bestraft werden. Wenn ich es entscheiden könnte, würde der Spieler aus Dellwig nie mehr einen Fußballplatz betreten. In der Freizeitliga wird er definitiv nicht mehr auflaufen dürfen. Sobald das Urteil der Kreisspruchkammer verkündet wird, werden wir das in die Wege leiten“, versichert Weiz.

Freizeitliga-Team setzt den Täter vor die Tür

Dem Täter drohen jedoch auch zivilrechtliche Konsequenzen. Die Polizei ermittelt gegen den Angreifer wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch sein Verein AGGRO Bethesda hat sich von seinem Spieler distanziert und diesen mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. „Der Verein AGGRO Bethesda möchte sich in aller Form von den schlimmen Geschehnissen am Samstag distanzieren. Es war die unentschuldbare Tat einer einzelnen Person. Wir möchten betonen, dass Gewalt in unseren Reihen absolut nichts verloren hat und wir das Geschehene schärfstens verurteilen“, heißt es in einer offiziellen Erklärung des Vereins.

Für den schwer verletzten Schiedsrichter Helmut D., der nach der Tat bewusstlos in das Krankenhaus eingeliefert wurde, dürften die Reaktionen nur ein schwacher Trost sein. Noch ist nicht absehbar, wann der 56-Jährige das Krankenhaus nach seiner zweiten Operation wieder verlassen darf. Mit Hilfe von Titanplatten wurde der gebrochene Kiefer stabilisiert. Komplikationen habe es bei den Eingriffen nicht gegeben. Helmut D. habe zudem bereits bestätigt, dass er trotz der Gewalttat als Schiedsrichter weitermachen werden. „Helmut hat gesagt, dass er weiterpfeifen möchte“, bestätigt der Kreisvorsitzende Thorsten Flügel. „Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Er hat die Eingriffe gut überstanden.“

Flügel hatte unmittelbar nach dem Vorfall einen Appell an alle Vereine des Kreises 13 im Essener Nord-Westen gerichtet. So werde es im Januar eine Sitzung geben, in der das Thema Gewalt mit allen Beteiligten vertieft werde. „Das kann so nicht weitergehen“, betont Flügel. „Seit Beginn dieser Saison vergeht fast kein Spieltag, an dem nicht über Gewaltexzesse, Spielabbrüche, Schlägereien oder Tumulte berichtet wird. Es muss etwas passieren.“

Auf Seite 2: Dramatischer Schiri-Rückgang aufgrund der steigenden Gewalt

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