Nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen die Sportfreunde Lotte gab es gleich zwei bemerkenswerte Bekundungen des Zusammenhaltes.
Den Anfang machten Fans und Mannschaft. Zwar sind die Zuschauerzahlen des Traditionsklubs im Herbst 2014 weiterhin ein trauriges Thema – gegen Lotte kamen genau 385 zahlende Besucher – aber es gab schon tristere Nachmittage als diesen am 15. November.
Die „Szene WAT“ unterstützte das Team zwar nicht besonders zahlreich, aber dafür in beeindruckender Manier. Der harte Kern des Anhangs durfte sich so dann auch einen kleinen Anteil am Arbeitssieg ans Revers heften. Die Mannschaft bedankte sich artig. Das alles wäre freilich nicht der Rede wert gewesen wäre, hätte es nicht auch schon ganz andere Zeiten gegeben. Beim Auswärtsspiel gegen Kray war die Stimmung gegen das eigene Team gekippt, seitdem ist das Verhältnis zwischen Mannschaft und Szene sensibel.
Mokanski mit „Wutrede“
Trotz dieser Annäherung sind die Wattenscheider Fans noch längst nicht mit allem einverstanden, was so hinter den Kulissen passiert. Ein deutliches äußeres Zeichen war das „Jacob raus“-Transparent, das am Zaun hing. Es war als Reaktion auf den Wirbel zu verstehen, den Insolvenzgerüchte in der vergangenen Woche entfacht hatten. Die Verantwortlichen hatten daraufhin eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die finanzielle Situation als „angespannt, aber keinesfalls kritisch“ beschrieben wurde.
Fest steht: Nicht nur, aber vor allem Christoph Jacob musste unlängst mit seinem Privatvermögen einspringen, um zu gewährleisten, dass der Verein weiterhin seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.
Allzu große Dankbarkeit darf Jacob dafür aber nicht erwarten, in dieser Hinsicht ist zu viel Porzellan zerschlagen worden. Immerhin Aufsichtsratsmitglied Reinhard Mokanski aber brach am Samstag noch einmal eine Lanze für den SGW-Boss. Er hob nicht nur Jacobs Engagement hervor. „Wir sind auf einem guten Weg. Die sportliche Leistung stimmt. Wir stehen auf einem Nichtabstiegsplatz, genau das war das Ziel. Ich darf darum bitten. dass die Verantwortlichen in Ruhe weiterarbeiten können“, hielt der Unternehmer, der als Trikotsponsor der Sportgemeinschaft fungiert, fest.
Über diese Erklärung – die auch beinhaltete, dass Personen und Medien, die weiterhin Insolvenzgerüchte befeuern, mit einer Strafanzeige zu rechnen haben – freute sich auch Trainer Christoph Klöpper. Der war ohnehin schwer erleichtert, denn beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz musste er erkennen, dass 09 gegen Lotte zum Siegen verdammt war. Dank eines abgefälschten Wurschtl-Tores von Felix Stahmer hatte es ja auch geklappt.