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Ratingen 04/19
Keita-Ruel kehrt nach Wuppertal zurück

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Ratingen 04/19: Keita-Ruel kehrt nach Wuppertal zurück
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Anfang September wurde es laut um ihn: Daniel Keita-Ruel erhielt von der Staatsanwaltschaft den Status des „Freigängers“ und durfte endlich wieder das machen, was er am besten kann: Fußballspielen.

Ratingen 04/19 gab dem Häftling (RS berichtete ausführlich) eine zweite Chance und verpflichtete den Angreifer.

In neun Spielen erzielte der 25-jährige Angreifer zwei Tore und zählt mittlerweile zu den Eckpfeilern im Team von 04/19-Trainer Peter Radojewski. Am Sonntag, 16. November, kehren sowohl Radojewski als auch Keita-Ruel an ihre alter Wirkungsstätte zurück – zum Wuppertaler SV. Vor der Rückkehr in seine Heimatstadt sprach RS mit Keita-Ruel über den WSV, seine Fans und das Leben als Freigänger.


Daniel Keita-Ruel, sind Sie nervös, wieder in Wuppertal aufzulaufen? Ich bin voller Vorfreude, aber es wird auch ein ganz komisches Gefühl sein. Das erste Mal werde ich das Wuppertaler Stadion als Gegner betreten. Ich habe noch nie gegen den WSV gespielt. Das ist meine Stadt, mein Verein und jetzt komme ich als Gegner, um mit Ratingen zu gewinnen.

Was passiert, wenn Sie ein Tor erzielen? Ich würde es so machen, wie Robert Lewandowski bei seinem Treffer für die Bayern gegen Dortmund und nur still, innerlich jubeln. Dem Wuppertaler SV und seinen Fans habe ich einiges zu verdanken, der Respekt ist sehr groß. Viele Fans der Rot-Blauen haben mir sogar Briefe in den Knast geschrieben und mir Mut gemacht. Das hat mich sehr gefreut. Und das waren nicht zwei, drei Briefe, sondern in einem hohen zweistelligen Bereich. Diese Geste war sensationell und hat mich gerührt.


Wie sieht Ihr aktuelles Leben als Freigänger aus? Ich darf jeden Tag das Gefängnis um 16 Uhr verlassen, bin um 18 Uhr in Ratingen in der Kabine. Eine halbe Stunde später beginnt dann das Training. Um 21.30 Uhr muss ich wieder zurück in den Knast, um dort zu schlafen. Ich hoffe, dass das alles bald ein Ende hat.

Wie sehr hat Sie die Justizvollzugsanstalt verändert? Der Knast ist die härteste Schule, die im Leben besucht werden kann. Viele Menschen kommen gebrochen heraus. Ich weiß, dass mir es auch viele Leute prophezeit haben. Ich habe von allen Seiten gehört, dass ich richtig kaputt aus dem Knast kommen würde – aber im Gegenteil: Ich bin körperlich und psychisch stärker denn je. Ich hatte viele falsche Freunde um mich herum, die sich wieder bei mir melden. Diese Menschen ignoriere ich aber und weiß mittlerweile, wem ich vertrauen kann und wer mich nur benutzen will.

Wer hat Sie in Ihrer schlimmsten Phase des Lebens unterstützt? Meine Familie sowie meine drei besten Freunde George, Stefano und Silvio waren große Stützen für mich. Ich bin diesen Menschen sehr dankbar. Ich weiß nicht, wo ich ohne Sie wäre.

Welche Rolle spielt Ihr aktuelle Trainer, Peter Radojewski, in Ihrem Leben? Er gehört ebenfalls zu meinen engsten Vertrauten. Peter ist eine Art Vaterfigur für mich. Er ist immer mit Rat und Tat für mich da. Ihm kann ich nur für alles danken. Ich hoffe, dass wir jetzt gemeinsam mit der Mannschaft in Wuppertal siegen und den Erfolg dann Peter, der ja auch einen sehr engen Bezug zum WSV hat, widmen.

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