Allein ein Blick auf die nackten Ergebnisse würde einen Aufwärtstrend bei den Oberhausenern vermuten lassen. Immerhin sieben Zähler wurden gegen Kray, in Mönchengladbach und gegen die Schalker U23 eingefahren. Eine zufriedenstellende Ausbeute, die jedoch über die tatsächlichen Probleme der Rot-Weißen hinwegtäuscht. Trainer Andreas Zimmermann kann noch längst nicht zufrieden mit dem sein, was er von seiner Mannschaft Woche für Woche zu sehen bekommt.
Die Darbietung vor eigenem Publikum gegen verbesserte Schalker konnte bestenfalls als mittelmäßig bezeichnet werden, der mögliche Sprung auf den vierten Tabellenplatz wurde fahrlässig aus der Hand gegeben. Erneut machten den Kleeblättern Defizite zu schaffen, die den letztjährigen Dritten schon seit Saisonbeginn verfolgen. Immer wieder begehen selbst erfahrene Kräfte wie Felix Haas oder Benjamin Weigelt haarsträubende Fehler, die zum Toreschießen einladen. Das Aufbauspiel war gegen Schalke phasenweise schlicht und ergreifend eine Katastrophe. Hätte Gerald Asamoah den dicken Patzer von Haas freistehend verwertet, wäre der Schalker Negativlauf ausgerechnet in Oberhausen beendet gewesen. „Ich spreche diese Dinge Tag für Tag an. Trotzdem schaffen wir es nicht, diese Patzer abzustellen“, zuckt RWO-Coach Zimmermann ratlos mit den Schultern.
Doch die Fehlerquote ist nicht die einzige Baustelle, die der Fußball-Lehrer beseitigen muss. Nach Standardsituationen geht von den Oberhausenern trotz der vorhandenen Körpergröße weiterhin keinerlei Gefahr aus. Darüber hinaus agieren von den Leistungsträgern lediglich Patrick Bauder sowie Alexander Scheelen auf einem konstant hohen Niveau. Mit Abstrichen noch Patrick Schikowski und David Jansen. Scheelen hat sich diesen Status erst in den vergangenen Wochen erarbeitet. Allen voran Ralf Schneider sucht nach seiner Verletzungspause noch immer seine Form. „Wir bekommen unsere PS noch nicht regelmäßig auf die Straße“, fasst Zimmermann kurz, aber treffend zusammen.
Der Ausgeglichenheit der Liga ist es zu verdanken, dass der Zug für RWO trotz aller Probleme noch längst nicht abgefahren ist. Am kommenden Samstag kann die Zimmermann-Elf mit einem Erfolg im Spitzenspiel bei der schwächelnden Kölner Viktoria wieder Boden gut machen. „Mit der Leistung gegen Schalke können wir nicht zufrieden sein, aber auch die Konkurrenz kann in dieser Liga nicht ohne weiteres gewinnen. Wir müssen weiter an unseren Schwächen arbeiten. Wenn wir unsere Probleme abstellen, können wir weiter oben mitmischen“, hofft Zimmermann, dass die Berg- und Talfahrt seines Teams bald der Vergangenheit angehört.