Krise in Oberhausen

Kontny steht hinter Zimmermann

Nach der 1:2-Heimniederlage gegen einen kämpferisch überzeugenden, aber bestenfalls mittelmäßigen Gegner aus Uerdingen sind die hochambitionierten Oberhausener endgültig im Niemandsland der Tabelle verschwunden. Der Frust über den enttäuschenden Auftritt war an allen Ecken spürbar. Während RWO-Trainer Andreas Zimmermann seine Mannschaft auf der anschließenden Pressekonferenz lautstark kritisierte, rannte Aufsichtsratboss Hartmut Gieske wutentbrannt durch die Katakomben des Stadions Niederrhein.

Es herrscht akuter Redebedarf beim einstigen Aufstiegsaspiranten, denn in der letzten halben Stunde ließ die Körpersprache der Spieler arg zu wünschen übrig. RS sprach im Anschluss mit RWO-Manager Frank Kontny über die sportliche Talfahrt der Rot-Weißen.

Frank Kontny, wie ist Ihre persönliche Stimmungslage nach dieser überraschenden Heimniederlage? Ich bin natürlich wie alle anderen auch absolut enttäuscht. Wir hatten zwei Heimspiele vor der Brust und wollten uns mit zwei Siegen oben festsetzen. Das ist misslungen, weil wir die Partie aus der Hand gegeben haben. So können wir unsere Heimspiele nicht herschenken, das ist nicht unser Anspruch. Natürlich hat Uerdingen eine gute Leistungen abgerufen und auch der Schiedsrichter hat uns das Leben durch zwei, drei klare Fehlentscheidungen schwer gemacht, doch letztlich hätten wir mit unserer Erfahrung gewinnen müssen.

Nach dem Rückstand war kein Aufbäumen erkennbar. Ist das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft noch intakt? Diese Frage stellt sich für mich nicht. Wir arbeiten weiterhin täglich hart im Training. Ich verlange von der Mannschaft, dass sie versucht, die Vorgaben des Trainers umzusetzen. Für mich stehen derzeit vor allem die erfahrenen Spieler in der Pflicht. Wir haben momentan überhaupt keine Sicherheit im Spiel. Das hat nichts mit dem Trainer zu tun, wenn Benjamin Weigelt in Köln vor dem Gegentor den Ball verliert, David Jansen einen Elfmeter verschießt oder Nick Brisevac in Essen dem Gegner den Ball vor die Füße spielt. Unsere Fehlerkette ist seit Saisonbeginn sehr lang. In der Rückrunde der letzten Saison haben wir ohne Druck hervorragende Resultate erzielt. Ich verlange nun von der Mannschaft, dass die Spiele auch unter Druck gewonnen werden.

Sie haben erwähnt, dass die Mannschaft verunsichert ist. Wie kann der Schalter nun umgelegt werden? Bei Rot-Weiss Essen brannte vor einigen Wochen der Baum und nun ist die Mannschaft wieder oben angekommen. Machbar ist es somit allemal. Im Detail müssen das die Spieler mit dem Trainerteam klären. Fakt ist, dass wir uns anders präsentieren müssen. Das gilt in erster Linie für unsere erfahrenen Leute, die in der letzten Saison die Erfolgsgaranten waren. Wir haben gegen Uerdingen eine Riesenchance verpasst, weil wir speziell in der zweiten Halbzeit eine durchwachsene Leistung abgeliefert haben. Das war eine ganz bittere Niederlage. Nun steht die Mannschaft in der Pflicht.