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Kölner Kuriosum gegen die Krise

Kölner Kuriosum gegen die Krise
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Diese Trainerentlassung sorgt in Köln auch nach Tagen noch für Kopfschütteln - nach dem Aus von Uwe Krupp und dem Stolperstart von dessen Nachfolger Niklas Sundblad haben die Haie aber keine Zeit für weitere Debatten.

Sechs Niederlagen in Serie kassiert, dabei 23 Gegentore eingeschenkt bekommen, auf Tabellenplatz 13 abgerutscht: Für den Vizemeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zählen beim anstehenden Heimspiel-Triple nur noch Siege. Schon gegen Ex-Champion Eisbären Berlin soll am Freitag die ersehnte Wende her. "Wir müssen Power reinkriegen", forderte Sundblad, dessen Trainer-Vita seit der Vorwoche um ein Kuriosum reicher ist.

Die Verpflichtung des Schweden in der Domstadt ist viel mehr als nur die Rückkehr eines Ex-Profis und Ex-Trainers. Dass der 41-Jährige den in Köln trotz der Pleiten weiterhin von den Anhängern verehrten Krupp ablöste, unter dem er in der Saison 2012/13 als Assistent wirkte, macht die Sache nicht weniger brisant. Indirekt hatte Sundblad dem Ex-Bundestrainer sogar schon im Frühjahr die Zukunft verkompliziert, als er Köln mit dem ERC Ingolstadt im DEL-Playoff-Finale bezwang.

Wenn man zweimal nur Vizemeister wird, wird es bei den Haien schwer, hatte Krupp selbst vor Tagen eingeräumt: "So ist das Geschäft." Und das kennt auch Sundblad, der sagte: "Das Ziel bei den Kölner Haien ist immer die Meisterschaft. Aber das ist ein langer Weg."

Dass den Weg nun er statt der Haie-Ikone Krupp gehen darf, verstanden viele Fans nicht. Bei der Vorstellung Sundblads gab es Pfiffe von den Rängen. "Diese Reaktionen sind normal", meinte der Schwede, der sich vehement gegen den Vorwurf des "Königsmörders" wehrt. "Uwe war hier lange Trainer und ist sehr populär. Dass die Fans da mit vielen Emotionen reagieren, ist total verständlich." Stürmer Alexander Weiß bekannte: "Die Situation ist schwierig für alle Beteiligten."

Die Haie riskieren, ihren in drei Jahren unter Krupp aufgebauten Kredit wieder zu verspielen - kamen in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 im Schnitt noch rund 12 000 Fans zu den Hauptrundenspielen, sind es bislang nur 9183. Eine Aufbruchstimmung ist in den ersten Tagen nach der Verpflichtung von Sundblad jedenfalls nicht zu spüren.

Mit nur zwei Siegen aus zehn Saisonspielen ist der Einzug in die Playoffs vorerst das bescheidene Ziel bei den Rheinländern, "und dann ist bekanntlich alles möglich", erklärte der Neu-Coach. In der vorigen Saison führte er Ingolstadt von Vorrundenrang neun zum Titel.

"Wir müssen zurück zu den Basics", hatte Sundblad nach den bitteren Derby-Niederlagen gegen Krefeld (0:1) und Düsseldorf (4:5) gesagt. Vor allem die Abwehr, in den beiden Vorjahren noch das Prunkstück der Haie, schwächelte bislang doch arg. Ein Hoffnungsschimmer ist die bevorstehende Rückkehr von Ex-NHL-Profi Alexander Sulzer und Nationalspieler Moritz Müller - beide fehlten zuletzt verletzt.

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